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Berner organisiert Riesen-Rave im Hallenstadion

Nach der Street Parade

Berner organisiert Riesen-Rave im Hallenstadion

· Online seit 11.08.2023, 05:48 Uhr
Bis 2013 war die «Energy» die Riesenparty nach der Street Parade. Gegen 20'000 Raverinnen und Raver strömten jeweils in das Hallenstadion, um mit David Guetta, Tiësto und anderen DJ-Grössen zu feiern. Nun steht mit dem «Insomnia Dance Festival» ein Nachfolger in den Startlöchern – mitorganisiert vom Berner Veranstalter Daniel Caruso.
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BärnToday: Das «Insomnia Dance Festival» tritt in grosse Fussstapfen: Die «Energy» galt bis 2013 als die grösste Afterparty der Street Parade. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?

Daniel Caruso: Das ist definitiv ein Vorteil. Die Leute haben diese grossen Raves im Hallenstadion noch in bester Erinnerung. Es gibt sehr viel positives Feedback und das ist schön.

Weshalb braucht es nach der Street Parade wieder einen so grossen Event im Hallenstadion? In den letzten Jahren funktionierte die Parade auch ohne.

Die Street Parade gehört zu einem Highlight der elektronischen Musik-Szene weltweit. Bei den grössten Veranstaltern wissen alle, dass in Zürich ein grosser Event stattfindet. Deswegen ist es auch ein Mehrwert, im Hallenstadion im Rahmen der Street Parade etwas zu veranstalten.

Wir sind nicht nur da für Leute, die an der Street Parade waren. Auch Leute, die nicht an die Street Parade gehen, sind ab 21 Uhr herzlich im Hallenstadion willkommen.

Die Zeiten seit der letzten «Energy» im Jahr 2013 haben sich geändert – was die Musik angeht, aber auch das Publikum. Was wird nun anders sein?

Wenn man auf das Programm schaut, haben wir eine Brücke geschaffen. Mit Armin van Buuren haben wir eine Ikone, die zuletzt vor zehn Jahren in der Schweiz aufgetreten ist – auch damals an der «Energy» im Hallenstadion. Mit Vini Vici, van Buuren, Medusa, EDX haben wir eine Brücke zur neuen Generation – zur Techno-Generation mit Indira Paganotto, I Hate Models und  999999999.

So machen wir den perfekten Übergang von der alten Generation, die vor zehn Jahren raven ging, zu den neuen Generationen, die heute die Techno-Ikonen zelebrieren – das sind die neuen Superstars.

Ist das «Insomnia Dance Festival» mit der «Energy» vergleichbar?

Es ist definitiv vergleichbar. Das Hallenstadion hat sich ja nicht vergrössert oder verkleinert. Wir bieten Platz für rund 15'000 Leute. Aber wir sind im ersten Jahr und geben uns zufrieden, wenn wir eine gute Zahl erreichen und Besuchende happy mit der Veranstaltung  sind.

Auch der Vorverkauf läuft sehr gut, Tendenz steigend. Das Insomnia geht langsam um die Häuser. Die pinke Welle zeigt ihre Wirkung, das freut uns sehr.

Gibt es denn überhaupt noch eine Dance-Kultur in der Schweiz?

Definitiv, die gibt es immer noch. Im Vergleich zur Vergangenheit ist sie aber kleiner geworden. Selbst in Bern gibt es viele coole Events von früher nicht mehr. Wir sind extrem viel an Festivals im Ausland, beispielsweise am Tomorrowland in Belgien oder am Ultra Music Festival in Miami. Die Schweiz hat aber definitiv Potenzial für eine grosse Party im EDM-Bereich.

Du bist schon lange als Veranstalter aktiv. Gehen junge Menschen noch gleich in den Ausgang wie früher?

Es hat sich definitiv verändert, besonders nach der Pandemie. Aber auch heute wollen die Jungen auf den Dancefloor, «shaken» und Vollgas geben.

Wie unterscheidet sich das Publikum in Bern vom Publikum in Zürich oder anderswo?

Bern ist für mich etwas verträumter, aber versteht die Musik ganz gut. Und das passt mir eigentlich sehr. Hier macht es immer wieder Spass. Es ist mein Kern, hier bin ich zur Welt gekommen. Aber ich muss mich manchmal etwas zusammenreissen – Bern tickt anders als die Welt in Miami, New York oder Ibiza. Doch ich habe viel Herzblut für Bern und habe auch versucht, Events im Wankdorf, Kursaal oder im Kornhauskeller zu pushen. Dabei habe ich gemerkt, dass Bern etwas langsamer tickt, aber viel Potenzial hat. In diesem Jahr war ich mit Nora En Pure (Anm. d. Red.: Südafrikanisch-schweizerische Musikproduzentin und House-DJ) am Gurtenfestival und habe festgestellt, dass Bern «ready» ist für elektronische Musik.

In Bern sind in den letzten Jahren einige Clubs zugegangen. Ist die Nachfrage nicht mehr vorhanden?

Ich denke nicht, dass die Nachfrage zurückgegangen ist, aber Bern hat sich im Nachtleben nicht weiterentwickelt. Bern war früher Spitzenreiter. Ich kann mich erinnern, dass Leute aus Zürich, Genf und dem Ausland hierherkamen. Vor 15 bis 20 Jahren war Bern diesbezüglich eine Riesen-Metropole. Das hat man etwas vernachlässigt. Aber das Potenzial ist riesig. Wir sind zentral und es ist eine wunderschöne Stadt. Und Künstler, die ich nach Bern bringe, verlieben sich immer in die Stadt.

Aktuell entsteht die neue Festhalle in Bern – wann organisierst du dort das erste grosse Dance-Festival?

Die Festhalle behalte ich im Auge. Mit acht Jahren habe ich dort erstmals Tennis gespielt – so war auch der Abriss etwas Emotionales für mich. Aber wer weiss – ich und mein Team wären motiviert, in Bern etwas zu rocken.

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veröffentlicht: 11. August 2023 05:48
aktualisiert: 11. August 2023 05:48
Quelle: BärnToday

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