Kirchen

Berner Stadtrat gegen Verbot des nächtlichen Glockengeläuts

· Online seit 16.02.2024, 05:51 Uhr
Der Berner Stadtrat will nächtliches Glockengeläut nicht generell verbieten. Mit 36 zu 22 Stimmen hat er am Donnerstag eine Motion von Marcel Wüthrich (GFL) abgelehnt.
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Lärmimmissionen seien ein Gesundheitsrisiko, und gerade Menschen mit Schlafproblemen litten stark unter Glockengeläut, warb Wüthrich für seinen Vorstoss. Auch könnten potenzielle Investoren davon abgehalten werden, in Kirchennähe verdichtet zu bauen.

Die Mehrheit wollte von einem Verbot nichts wissen. Das sei kein würdiger Weg, um gesellschaftliche Veränderungen aufzunehmen, sagte etwa Bettina Jans-Troxler (EVP). Vielmehr sollte man im Bedarfsfall nach gemeinsamen Lösungen suchen. «Gewöhnt Euch daran, es gibt Lärm», sagte Claude Grosjean (GLP).

Keine Notwendigkeit für neue Rechtsgrundlage

Der Gemeinderat sah ebenfalls keine Notwendigkeit, eine neue Rechtsgrundlage zu schaffen. Die römisch-katholische Gesamtkirche habe ihr bürgerliches Glockengeläut in der Nacht schon vor längerem eingestellt. Auch die einzige christkatholische Kirche St. Peter und Paul lasse ihre Glocken nur noch zu kirchlichen Zwecken läuten.

Bei den evangelisch-reformierten Kirchen gebe es zwar keine Gesamtlösung für den nächtlichen Glockenschlag. Bei den meisten reformierten Kirchen wie der Heiliggeistkirche, dem Berner Münster und der Pauluskirche läuteten die Glocken in der Nacht aber nicht mehr.

Weitere Kirchen hätten den nächtlichen Viertelstundenschlag eingestellt, die Glocken läuteten nur noch zur vollen Stunde. Als eine der wenigen Kirchen habe die Friedenskirche noch einen Viertelstundenschlag in der Nacht, der aber durch eine spezielle Schalltechnik abgedämpft werde.

veröffentlicht: 16. Februar 2024 05:51
aktualisiert: 16. Februar 2024 05:51
Quelle: BärnToday

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