Bundesplatz künftig viel weniger beleuchtet

Begründet wird die Massnahme mit der drohenden Strommangellage. Getroffen wurde sie in Absprache mit der Kantonspolizei, der Nationalbank, den weiteren betroffenen Banken, dem Café Fédéral und den Bundesbehörden. Kommt die Massnahme aber nicht etwas spät? «Wir mussten zuerst einige sicherheitstechnische Abklärungen machen», sagt Judith Dobmann vom Stadtberner Tiefbauamt, welche für die öffentliche Beleuchtung zuständig ist. Der Bundesplatz im Herzen von Bern sei ein Ort, wo viele Bedürfnisse zusammenkommen. Da bräuchten Abklärungen etwas länger.

Einheitlichkeit auf dem Bundesplatz

Das Anleuchten des Bundeshauses sei in der Kompetenz des Bundes. Über die Beleuchtung der anderen Gebäude rund um den Bundesplatz entscheidet aber die Stadt Bern. «Verschiedene Anrainer hätten die Diskrepanz bemerkt – zwischen dem nicht angeleuchteten Bundeshaus und den anderen, beleuchteten Gebäuden.» Mit der Abschaltung wolle man Einheitlichkeit schaffen.

Die Strassenbeleuchtung rund um den Bundesplatz bleibt hingegen in Betrieb. Damit will die Stadt dem Sicherheitsempfinden der Bevölkerung Rechnung tragen. Auch die Lauben, die Eingangsbereiche der Nationalbank und des Bundeshauses sowie die beiden Durchgänge zur Bundesterrasse werden weiterhin beleuchtet.

«Wir haben das getestet mit den Anrainern des Bundesplatzes. Auf dem Platz wird es wirklich dunkel. Aber auf der Strasse rundherum bleibt die Beleuchtung in Betrieb und erfüllt die Normen, welche eine Strassenbeleuchtung erfüllen muss», so Dobmann vom Stadtberner Tiefbauamt.

Wird Kriminalität gefördert?

Wenn die Banken am Bundesplatz nicht mehr beleuchtet werden, könnte dies den Eindruck erwecken, dass der Ort unsicherer wird? Dobmann verneint: «Wir haben eine Begehung mit der Kantonspolizei Bern, der Bundespolizei und den Anrainern gemacht. Und wir haben eruiert, wie dunkel es genau wird und welche Sicherheitsaspekte beachtet werden müssen. Zusammen haben wir eine Lösung gefunden. Wenn zum Beispiel eine spezielle Veranstaltung auf dem Bundesplatz stattfindet, könnte man Zusatzscheinwerfer einschalten.»

Die beiden Polizeien würden deshalb die Entscheidung der Stadt, die Fassadenbeleuchtung abzuschalten, unterstützen.