Das sagt die Progr-Chefin zur Zukunft der Turnhalle
Ja, man sei zufrieden, aber es sei für beide Seiten einen Kompromiss, sagt Silvia Hofer, Geschäftsleiterin der Stiftung Progr, zur Einigung zwischen der Stiftung Progr und der «Après Soleil GmbH». «Beiden Parteien ist es sehr wichtig gewesen, einen konstruktiven Abschluss machen zu können.» Die Ära Turnhalle solle schön abgeschlossen werden und man wollte nicht mit einem Gerichtsentscheid auseinander gehen.
In Zukunft mehr Kultur und Gastronomie
Nach dem Auszug der aktuellen Turnhallen-Betreiberin wird die Progr-Stiftung die Zügel selbst in die Hand nehmen. Silvia Hofer erklärt die Absicht dahinter: «In dieser Verwaltungsrolle haben wir inhaltlich keine Akzente gesetzt und schaffen so gar nicht die Positionierung, die wir eigentlich wollen.» Man wolle aufzeigen, wofür der Progr eigentlich steht und was es bedeutet, kunstschaffend zu sein. «Das schaffen wir nicht, indem wir einfach den Raum vermieten», sagt Hofer. «Deshalb haben wir uns dafür entschieden, selbst aktiv Inhalte und Angebote mitzuprägen.»
Einen grösseren Fokus wolle man besonders auf das Kulturprogramm setzen, mit Eigen- und Co-Produktionen. «Was aber sicher gleich bleibt, ist der Partner bee-flat, der zwei Mal in der Woche Konzerte veranstaltet.» In Konkurrenz zu bisherigen Veranstaltungszentren wolle man aber nicht treten. «Wir wollen damit eine Lücke füllen wir Veranstalter, die bisher noch keinen Raum oder keine Plattform haben», so Silvia Hofer.
Die Turnhalle wird nicht zum «verstaubten Museumscafé»
Neben dem künstlerischen Aspekt gibt es weitere Pläne für die Zukunft: «Essen und Kulinarik ist ein grosser Pfeiler, der uns fehlt», so Hofer. Aktuell sei die einzige Möglichkeit etwas zu essen bei der Pitteria im Innenhof oder bei den zahlreichen nahen Fast-Food-Angeboten. Das führe zu viel Abfall auf dem Gelände. Die Gastronomie sei besonders mit Blick auf die Pandemie ein gewisser Risikobereich, aber man habe gute Startbedingungen, so die Progr-Geschäftsleiterin.
Silvia Hofer zerstreut auch Bedenken, dass sich der Charakter der Turnhalle zu stark verändern wird: «Wir werden die Turnhalle nicht so verändern, dass man hier nicht einfach ein Bier trinken kann. Die Angst, dass es zu einem ‹verstaubten Museumscafé› wird, ist sehr unberechtigt.»