Integration in Bern

«Die Rückkehr ist bei vielen Flüchtlingen noch ein Thema»

· Online seit 09.08.2022, 17:11 Uhr
In der Stadt Bern leben aktuell 144 ukrainische Familien, die meisten sind wegen dem Krieg in die Schweiz geflüchtet. Ukraine-Experte Christophe von Werdt erklärt, wie die Geflüchteten in Bern integriert werden.
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Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine sind über 700 Ukrainerinnen und Ukrainer nach Bern geflüchtet. Momentan leben 144 ukrainische Familien in Bern. Nur wenige Personen seien in die Ukraine zurückgekehrt, sagt Christophe von Werdt, Präsident der Organisation Ukraine-Hilfe Bern. Die Organisation begleitet und unterstützt ukrainische Flüchtlinge in der Region Bern seit Kriegsausbruch.

Rückkehr bleibt grosses Thema

Die Rückkehr sei bei vielen Flüchtlingen nach wie vor ein grosses Thema. Es habe sich aber gezeigt, dass der Krieg wohl noch andauere und eine schnelle Rückkehr in die Ukraine nicht möglich sei, so Christophe von Werdt. Nun stünden die Ukrainerinnen und Ukrainer vor der Herausforderung, sich hier in der Schweiz eine Basis zu schaffen.

Die Ukraine-Hilfe Bern unterstützt die Geflüchteten in diversen Bereichen. «Die Schulbildung läuft gut. Der Spracherwerb ist natürlich ein zentrales Thema, um arbeiten gehen zu können», sagt von Werdt. Der Berner Gastgewerbeverband GastroBern habe bereits Angebote vorgestellt, um den Ukrainerinnen und Ukrainer zu einem schnellen Berufseinstieg zu verhelfen. Auch bei der Wohnungssuche wird Unterstützung angeboten.

Angebote stossen auf Resonanz

«Die Informationsveranstaltungen werden gut besucht», meint Christophe von Werdt. Auch Angebote für ukrainische Kinder wie Schwimmkurse und Ausflüge seien bisher auf Anklang gestossen.

Ob im Herbst mit einer erneuten Flüchtlingswelle zu rechnen ist, sei schwierig abzuschätzen. «Das hängt vom Kriegsverlauf ab. Bei einem negativen Verlauf ist es möglich, dass noch mehr Leute in die Schweiz flüchten. Aber das ist Kaffeesatzlesen.»

(raw)

veröffentlicht: 9. August 2022 17:11
aktualisiert: 9. August 2022 17:11
Quelle: BärnToday

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