Sauberkeits-Charta

Für weniger Littering: Berner Betriebe sollen Abfall reduzieren

· Online seit 01.09.2022, 16:47 Uhr
Bern soll sauberer werden: Dafür tritt im Oktober eine neue Charta in Kraft, die Massnahmen zur Vermeidung von Abfall vorsieht. Das Projekt beruht auf freiwilliger Basis.
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Die Innenstadtorganisation Bern City und die Stadt lancieren im Oktober eine Sauberkeits-Charta. Sie soll mithelfen, Littering in der Innenstadt einzudämmen. Die Charta richtet sich hauptsächlich an Geschäfte und Gastrobetriebe in der Innenstadt. Sie wird zusammen mit einem Kaffee-Mehrwegbecher-System lanciert.

Der Beitritt zur Charta ist freiwillig. Wer sie unterzeichnet, erhält ein Bündel von rund 30 Massnahmen und Anregungen zur Vermeidung von Abfall. Die Betriebe können auswählen, welche Massnahmen sie umsetzen wollen.

Ein wichtiger Teil der Massnahmen betrifft den Einsatz von Mehrweggeschirr. Zum Katalog gehören aber auch der Verzicht auf häufiges Verteilen von Flyern und Give-Aways oder jährliche Reinigungsaktionen. Ziel der Charta ist es, in den Betrieben und bei den Kunden ein neues Abfallbewusstsein zu schaffen. Dazu braucht es auch viel Sensibilisierungsarbeit.

Gewerbe lief gegen «Sauberkeitsrappen» Sturm

2019 wollte die Stadt Bern als erste in der Schweiz einen sogenannten «Sauberkeitsrappen» einführen. Im Visier hatte die Stadt aber nicht die Konsumierenden, sondern all diejenigen, die den Abfall überhaupt erst in Umlauf bringen, etwa Schnellimbisse oder Läden. Sie alle sollten eine umsatzabhängige Gebühr entrichten.

Dagegen lief das Gewerbe Sturm. Wenig später wurde der «Sauberkeitsrappen» auf Eis gelegt. Stattdessen sollte eine freiwillige Charta die Betriebe in die Pflicht nehmen. Sollte sich die Charta nicht bewähren, würde der «Sauberkeitsrappen» wieder ein Thema, so die Ansage der Stadt.

Abfallmenge soll bis 2026 nicht weiter steigen

Mit der Charta soll die Abfallmenge in öffentlichen Abfallbehältern bis 2026 sinken oder zumindest stagnieren, weiter soll das Littering im öffentlichen Raum in der gleichen Zeitspanne messbar abnehmen.

Bis 2026 sollen 80 Prozent der Unternehmen aus den betroffenen Branchen in der Berner Innenstadt mitmachen und mindestens 30 Prozent in den umliegenden Quartieren.

«Wir diskutieren das Abfallthema schon seit Jahren. Darum freut es mich persönlich wahnsinnig, dass wir mit der Sauberkeits-Charta sichtbar machen können, welche Massnahmen im Bereich Abfallreduktion und -bewusstsein bereits laufen und weiter konkret umgesetzt werden», wird Sven Gubler, Direktor von Bern City, in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert.

(sda/ris)

veröffentlicht: 1. September 2022 16:47
aktualisiert: 1. September 2022 16:47
Quelle: BärnToday

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