Schulprojekt

Gymeler aus dem Kirchenfeld verkaufen nachhaltiges Wildfleisch

· Online seit 27.02.2023, 17:25 Uhr
Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Berner Gymnasiums Kirchenfeld hat im Rahmen eines Schulprojekts das Unternehmen Wild Meat gegründet. Das siebenköpfige Team setzt dabei auf umweltfreundliches und nachhaltiges Wildfleisch, das ausschliesslich aus der Schweiz stammt.
Anzeige

«Wir haben Leute auf der Strasse gefragt, ob sie unser Fleisch kaufen würden», sagt Maximilian Cronauer, Geschäftsführer von Wild Meat. Die Reaktionen seien positiv gewesen. Auch hätten sie die Leute gefragt, wie viel sie dafür bezahlen würden. «Bei den Preisen haben wir uns auch etwas an Coop und Migros orientiert», führt Cronauer weiter aus.

So entwickelte sich die Idee, nachhaltiges und umweltfreundliches Wildfleisch aus der Schweiz zu verkaufen, immer weiter und konnte mithilfe der Non-Profit-Organisation «Young Enterprise Switzerland», die Mini-Unternehmen unterstützt, in die Tat umgesetzt werden.

Zusammenarbeit mit Jägern und Metzgereien

Das System von Wild Meat funktioniert folgendermassen: Jägerinnen und Jäger melden sich beim Unternehmen, wenn sie ein Tier erlegt haben. Anschliessend bringen sie es zur nächsten Partnermetzgerei von Wild Meat. Das Jungunternehmen teilt der Metzgerei dann mit, welche Fleischprodukte es gerade benötigt. Wild Meat überweist den beteiligten Parteien das Geld dann per Twint oder Banküberweisung.

Alle Tiere werden aufgrund von «Regulierungsmassnahmen» geschossen, dienen also der Erfüllung des festgelegten Abschussplans des Bundes. Die Jägerinnen und Jäger, mit denen Wild Meat zu tun hat, würden ausschliesslich positiv auf das Angebot reagieren, betont Sylvain Baumann, Produktionschef des Berner Jungunternehmens. «Die Jäger finden es gut, dass man der Gesellschaft die Jagd wieder etwas näherbringt und den Leuten zeigt, dass die Flora und Fauna mit den Abschussplänen geschützt wird.»

Netzwerk ist wichtig

Baumann ist es auch, der aufgrund von familiärem Bezug zur Jagd den Kontakt zu Jägerinnen und Jägern herstellen konnte. «Wir haben direkten Kontakt mit den Jägern, da ist es wichtig, dass man ein gewisses Netzwerk hat», meint Produktionschef Baumann.

Dem jungen Unternehmen ist wichtig, dass möglichst viel vom Tier verwertet wird. «Wildfleisch ist sehr begehrt, aber die meisten Restaurants nehmen nur die Edelstücke. Wir verwerten auch Trockenware, zum Beispiel für Salami oder Trockenwürste», erklärt Baumann.

Langfristiges Projekt

Wild Meat ist ein Schulprojekt des Gymnasiums Kirchenfeld. Es sei aber ganz klar das Ziel, das Unternehmen nach der Schulzeit weiterzuführen, wie Geschäftsführer Cronauer unterstreicht. «Es macht Spass und wir können dabei etwas verdienen.» Auch die Partnerfirmen hätten Interesse an einer längerfristigen Zusammenarbeit, so Cronauer: «Verschiedene Läden haben bereits gefragt, ob wir weitermachen.»

Wild Meat konnte sich bei den «Pitch Competitions» von «Young Enterprise Switzerland», einem Wettbewerb für Mini-Unternehmen, gegen zahlreiche regionale Konkurrenten durchsetzen. Am Mittwoch wird entschieden, welche Unternehmen zu den besten 75 der Schweiz gewählt werden. Diese dürfen ihre Idee dann an der nationalen Handelsmesse präsentieren.

veröffentlicht: 27. Februar 2023 17:25
aktualisiert: 27. Februar 2023 17:25
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch