Kanton Bern fällt im interkantonalen Steuerwettbewerb zurück
Dies zeigt der Berner Steuermonitor 2023, der am Donnerstag vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG und dem Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) publiziert wurde.
Im Kanton Bern betrage der maximale effektive Gewinnsteuersatz für Unternehmen 21,04 Prozent. Der Unterschied zu den anderen Kantonen sei gewachsen, weil Kantone wie Basel-Landschaft und Aargau ihre Sätze reduziert hätten.
Aus Berner Sicht ist insbesondere massgeblich, dass nicht nur die Kantone der Zentralschweiz weit tiefere Gewinnsteuersätze von rund zwölf Prozent haben, sondern auch direkte Nachbarn wie Freiburg und Solothurn deutlich tiefere Gewinnsteuern kennen, wie sich Frank Roth, Leiter der Steuerabteilung von KPMG Bern zitieren liess. Wegzugsbewegungen von Firmen seien bereits sichtbar.
Die geplante Einführung einer Mindeststeuer von 15 Prozent in den OECD-Länder würde dem Kanton Bern voraussichtlich zu leicht höheren Steuereinnahmen und mehr Geldern aus dem Nationalen Finanzausgleich verhelfen. Andere Kantone würden jedoch deutlich höhere Mehreinnahmen generieren und könnten sich dadurch mit den zusätzlichen Mitteln im Standortwettbewerb besser positionieren.
Der HIV bleibe trotz der «pessimistischen» Vorzeichen zuversichtlich, dass sich der Kanton Bern attraktiv positionieren könne. Der Regierungsrat sei derzeit daran, sowohl die Steuer- als auch die Wirtschaftsstrategie zu überarbeiten, sagte HIV-Präsident Daniel Arn.
(sda)