Zoff um «SVP-Jünger» im Publikum

Podiumsdiskussion an der Jugendsession in Bern artet aus

17.11.2022, 13:50 Uhr
· Online seit 17.11.2022, 06:48 Uhr
Eine Podiumsdiskussion anlässlich der Jugendsession ist ausser Kontrolle geraten. Vertreter der Juso und der Jungen SVP stritten sich um Redezeit – und ums Publikum.
Anzeige

Letzte Woche ist an der Berner Fachhochschule anlässlich der Eidgenössischen Jugendsession Bern eine Podiumsdiskussion zur Corona-Politik des Bundes eskaliert. Wegen der ungleichen Verteilung der Redezeit wurden die Vorsitzenden der Schweizer Jungparteien laut, wie «20 Minuten» berichtet.

Keine Redezeit für die SVP

Juso-Präsident Nicola Siegrist soll laut dem Bericht zudem Unterstützerinnen und Unterstützer der Jungen SVP im Publikum als «SVP-Jünger» bezeichnet haben. Daraufhin protestierte Adrian Spahr, Co-Präsident der Jungen SVP im Kanton Bern, lautstark. Weil niemand eingegriffen habe, habe er damit das Publikum verteidigen wollen.

Gegenüber der Pendlerzeitung kritisiert Spahr die Verteildung der Redezeit. Sprecherinnen und Sprecher von links bis zur Mitte hätten sich zur Corona-Politik äussern dürfen. «Nur für Jungfreisinnige und SVP, die die Massnahmen als einzige kritisiert hätten, blieb keine Zeit», moniert er.

Juso-Präsident verteidigt sich 

Juso-Präsident Siegrist bestätigt, dass man sich um die «sehr begrenzte Redezeit» stritt. Er erachte es als normal, dass auf Podien kein Dialog stattfinde, da man keinen Kompromiss suchen müsse. Den Vorwurf, er habe das Publikum beleidigt, weist er zurück. Die SVP habe Mitglieder mobilisiert, die im Publikum ihre Vertreter anfeuerten. «Das ist legitim, genauso legitim ist es, wenn ich diese Vertreter als SVP-Jünger bezeichne und den Rest motiviere, sich bemerkbar zu machen», so Siegrist gegenüber «20 Minuten».

Die Jugendsession sagt auf Anfrage der Zeitung, dass das Podium «nicht unserer gewünschten Diskussionskultur» entsprochen habe. Es sei eine Dynamik entstanden, die man nicht mehr habe kontrollieren können.

(ris)

veröffentlicht: 17. November 2022 06:48
aktualisiert: 17. November 2022 13:50
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch