Polizeieinsatz in der Reitschule Bern: Polizisten und ein Mann verletzt

Am Donnerstagnachmittag kurz nach 15 Uhr haben Einsatzkräfte der Kantonspolizei Bern auf der Schützenmatte in Bern einen Mann beobachtet, der mutmasslich mit Betäubungsmitteln handelte, wie sie am Donnerstagabend in einer Mitteilung schreiben. Es sei beschlossen worden, den Mann zu kontrollieren.

Als die Kapo versuchte, ihn anzuhalten, sei er geflüchtet – zusammen mit weiteren Männern – in die Toilette des Restaurants in der Reitschule. Als die Polizisten den Flüchtenden folgten, hätten die Männer sie im Bereich der Toilette mit Pfefferspray angegriffen. Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden.

«Während des Einsatzes wurden die Einsatzkräfte auch durch andere Personen massiv bedrängt, körperlich angegangen und beschimpft», schreibt die Kapo. Deswegen hätten die Polizisten kurzzeitig auch Pfefferspray einsetzen müssen.

Bei der Auseinandersetzung sei eine weitere Person verletzt worden. Sie wurde von Mitarbeitenden der Kantonspolizei Bern zur Kontrolle ins Spital gebracht. Während des Einsatzes seien vier Personen angehalten und für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht worden. Weitere Abklärungen zu den Ereignissen seien im Gang, schreibt die Kapo Bern.

Reitschule kritisiert Polizei

Ebenfalls am Donnerstagabend, noch vor der Mitteilung der Kantonspolizei, äusserte die Reitschule auf Social Media Kritik an den Polizisten. Sie hätten unverhältnismässige Gewalt eingesetzt und damit eine unnötige Eskalation der Situation verursacht. Ausserdem sprechen sie noch von unbeteiligten Personen, die wegen des Pfeffersprays hätten versorgt werden müssen.

Vorfall auch im Stadtrat Thema

Stadtrat David Böhner von der Alternativen Linken sagte am Abend in einer Reitschul-Debatte im Parlament, er sei am Nachmittag in der Reitschule gewesen. Zwei Zivilpolizisten hätten im Restaurant Sous Le Pont auf der Toilette jemanden festgenommen und dabei Pfefferspray eingesetzt.

«Sie trafen sich gegenseitig», sagte Böhner. Dem einen Polizisten sei es darauf schlecht gegangen «vom eigenen Pfefferspray».

Angestellte des Restaurants hätten die Zivilpolizisten darauf als «Pajasse» betitelt. Darauf sei die betreffende Person festgenommen worden. Eine weitere Person sei «blutig geschlagen worden» von der Polizei und habe von dieser ins Inselspital gebracht werden müssen. «Das grösste Sicherheitsproblem sind solche Einsätze, die müssen aufhören», sagte Böhner.

(sdf/sda)