Kontroverse vor Amtsantritt

Pro-Palästina-Brief unterzeichnet: Iliana Fokianaki wird neue Direktorin der Kunsthalle Bern

· Online seit 18.11.2023, 20:59 Uhr
Der Vorstand der Kunsthalle Bern hat Iliana Fokianaki zu ihrer neuen Direktorin ernannt. Fokianaki wird im April 2024 die Nachfolge von Kabelo Malatsie übernehmen. Doch bereits vor Amtsantritt steht die designierte Direktorin in Kritik.
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Iliana Fokianaki habe wie andere Kunstschaffende einen offenen Brief unterzeichnet, berichtet die «Berner Zeitung». In diesem offenen Brief wird die Unterstützung für Palästina ausgedrückt. Der Brief habe für Aufruhr gesorgt, weil er das militärische Vorgehen Israels mit einem Genozid gleichsetze. Besonders brisant ist, dass eine erste Version des Briefes den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel nicht erwähnte.

Der Vorstand der Kunsthalle habe sich bisher nicht dazu geäussert, ob er von Fokianakis Unterzeichung gewusst habe oder ob er deren Anstellung überprüfe. Die designierte Direktorin äussert sich im Zeitungsbericht nicht zur konkreten Frage, warum sie den Brief unterzeichnet habe. Sie traure jedoch mit allen Müttern und Familien. «In fragilen Zeiten wie diesen sehe ich es als eine der Aufgaben der Kunst, gemeinsame historische Verflechtungen, Gemeinsamkeiten sowie Verluste aufzuzeigen», sagt sie gegenüber der Zeitung.

Kunsthalle Bern soll zentrale Rolle einnehmen

Fokianakis Vorschlag für ein mehrjähriges Programm, das sich an den ökologischen Ansatz der Permakultur anlehnt und unter anderem Kunstschaffende, die breite Öffentlichkeit sowie verschiedene Interessengruppen einbezieht, beeindruckte die Findungskommission. Das teilte die Kunsthalle Bern am Mittwoch mit. Die Kommission habe auch ihre Erfahrung und kompetente Führung von Institutionen und deren Teams berücksichtigt.

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Die neue Direktorin stelle sich vor, «dass die Kunsthalle Bern eine zentrale Rolle dabei einnehmen wird, einen Wandel in der Frage herbeizuführen, was es angesichts der ökologischen, sozialen und politischen Krisen unserer Zeit bedeutet ‹Kunst zu instituieren›», liess sie sich zitieren. Mit diesem Unterfangen beschäftige sie sich in ihrer aktuellen Forschungs- und Kuratorentätigkeit.

Als Gründerin und Leiterin von State of Concept Athens prägt Fokianaki laut Communiqué seit 2013 Athens Kunstszene mit ihren Ausstellungen. Zudem kuratierte sie Ausstellungen für Institutionen wie das Museo Reina Sofia Madrid, e-flux New York oder La Colonie Paris. Die derzeitige Direktorin der Kunsthalle, Kabelo Malatsie, beendet ihre Amtszeit im kommenden Februar frühzeitig. Die Stelle ist auf sieben Jahre befristet und wird im Anschluss neu vergeben.

(sda/ade)

veröffentlicht: 18. November 2023 20:59
aktualisiert: 18. November 2023 20:59
Quelle: BärnToday

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