«Schlööfle» auf Kunststoff: Bei Touristen gefragt, bei Einheimischen weniger
Wer dieses Jahr auf dem Bundesplatz eislaufen ging, tat dies erstmals nicht auf echtem Eis, sondern auf einem Kunststoff-Belag. Dieser habe sich bewährt, sagt Philippe Gärtner von der Sportgastro AG, welche die Kunsteisbahn mitten in Bern betreibt. Sie ist noch bis am Sonntag geöffnet.
Durch das synthetische Eis konnten die Veranstalter Energie sparen. Zudem haben sich die betrieblichen Abläufe laut Philippe Gärtner stark vereinfacht.
Trotzdem: «Es war sicher nicht das gleiche Feeling wie auf echtem Eis.» Die Gäste seien deutlich kürzer auf dem Kunststoff unterwegs gewesen als auf echtem Eis, da das «Schlööfle» auf Kunststoff-Eis anstrengender sei als auf normalem Eis.
Am Sonntag kehrte jeweils Ruhe ein
Insgesamt drehten diesen Winter rund 15'000 Besucherinnen und Besucher auf der Kunststoff-Eisbahn ihre Runden. Besonders unter der Woche herrschte auf der weissen Fläche neben der Schweizerischen Nationalbank reges Treiben. Und auch an den Feiertagen seien viele Personen auf dem Eis unterwegs gewesen, sagt der Betriebsleiter der Kunsteisbahn auf dem Bundesplatz.
Es hätten sich vor allem Touristinnen und Touristen aufs Eis gewagt. Diese haben laut Philippe Gärtner sonntags jeweils gefehlt. Es sei an diesem Wochentag deshalb ruhiger gewesen als in anderen Jahren, als der Sonntag einer der meistbesuchten Tage der Woche gewesen war. Vor allem Familien seien zum «Schlööfle» auf den Bundesplatz gekommen.
Echtes Eis nicht vom Tisch
Doch Einheimische hatte es auf der Kunsteisbahn dieses Jahr kaum. «Ich denke schon, dass der Berner auf richtigem Eis ‹schlööfle› will. Deshalb kam er nicht hierhin», sagt Philippe Gärtner. Er geht deshalb davon aus, dass sich Einheimische diesen Winter eher auf den städtischen Eisbahnen vergnügten. Da diese noch bis im März geöffnet haben, kann die Stadt Bern aktuell noch keine Besucherzahlen nennen – sie ist mit der aktuellen Eisbahn-Saison jedoch zufrieden, wie sie auf Anfrage mitteilt.
Philippe Gärtner kann sich zwar vorstellen, nächsten Winter bei der Eisbahn auf dem Bundesplatz wieder auf synthetisches Eis zu setzen. Vom echten Eis seien sie jedoch stets überzeugt gewesen. Sobald sich die Energielage wieder entspanne, wolle man deshalb wieder auf den normalen Untergrund wechseln.