Inselspital Bern: So sieht das neue Gebäude, das Anna-Seiler-Haus, aus

Rund sechs Jahre nach Baustart ist das neue Hauptgebäude des Inselspitals fertig. Das Anna-Seiler-Haus ehrt mit dem Namen die Gründerin des Spitals. 1354 stiftete die Bernburgerin Anna Seiler ein Spital mit 13 Betten, das sich nach und nach zum Inselspital mit heute rund 900 Betten entwickelt hat.

Über 3000 Räume auf 18 Stockwerken

Dass ein neues Hauptgebäude gebaut wurde, hängt auch mit dem Alter des Bettenhochhauses zusammen, das 1970 gebaut wurde. Eine Sanierung sei geprüft worden, «wäre jedoch mit einem langfristig innovativen, universitären Klinikbetrieb nicht zu vereinbaren gewesen», wie die Insel Gruppe schreibt.

Auf 18 Stockwerken bietet das neue Anna-Seiler-Haus Betten für 532 stationäre Patientinnen und Patienten. Insgesamt gibt es im Gebäude 3254 Räume, 18 Lifte, 204 Untersuchungs- und Behandlungsräume, 11 ausgerüstete OP-Säle und zwei Restaurants/Cafeterias.

Mit dem neuen Anna-Seiler-Haus können verwandte Bereiche, wie etwa Kardiologie und Herz- und Gefässchirurgie, näher zusammenrücken und die Wege im Spital werden kürzer. Durch viel Tageslicht in den Räumen sollen sich Patientinnen und Patienten und Mitarbeitende wohlfühlen.

Beim Baustart 2017 gingen die Verantwortlichen noch von Baukosten in der Höhe von 570 Millionen Franken aus. Doch der Bau wurde teurer als gedacht: Gegenüber der «Berner Zeitung» und «Der Bund» sprach die Insel Gruppe von Kosten um 670 Millionen Franken.

«Zeichen für die Bedeutung der Frauen in der Medizin»

Bei der Bekanntgabe des neuen Namens im September 2021 sagte Direktionspräsident Uwe E. Jocham, dass es der Insel-Gruppe wichtig sei, das neue Hauptgebäude nach Anna Seiler zu benennen. «Mit einem weiblichen Namen wollen wir auch ein Zeichen setzen für die Bedeutung der Frauen in der Medizin», wird Jocham in der Medienmitteilung zitiert.

Auch der ehemalige Kefibrunnen in der Marktgasse (beim Käfigturm) wird seit rund 160 Jahren Anna-Seiler-Brunnen genannt und erinnert so ebenfalls an die Gründerin eines der mittlerweile grössten Spitäler der Schweiz.

Tage der offenen Tür bereits ausgebucht

Die Stifterin war zuvor auch auf dem Inselgelände keine Unsichtbare. Bereits früher war ein Haus nach ihr benannt: Einige dürften das «Anna-Seiler-Haus» noch als Standort der Neurorehabilitation in Erinnerung haben. Mit der «Beförderung» des Namens zum neuen Hauptgebäude wurde dieser Standort nun ebenfalls umbenannt: Die Neurorehabilitation des Inselspital ist seit dem 1. Juli im Wilhelm-Fabry-Haus untergebracht. Wilhelm Fabry lebte von 1560 bis 1640 und gilt als bedeutender Wundarzt und als Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie.

Mitte September wird das neue Hauptgebäude offiziell bezogen und der Betrieb aufgenommen. So befindet sich ab dem 18. September der Haupteingang des Inselspitals im Erdgeschoss des Anna-Seiler-Hauses an der Freiburgstrasse 20. Am 19. und 20. August erhält die Öffentlichkeit an den Tagen der offenen Tür einen Einblick in das neue Gebäude – nahezu alle Plätze für den zweistündigen Rundgang sind bereits ausgebucht.

(dak)