Stadt Bern reduziert Anzahl E-Trottinette von 350 auf 300

Um potenzielle Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum zu vermeiden, passt die Stadt Bern ihre Bewilligung, die nächstes Jahr abläuft, an. Das teilte der Berner Gemeinderat am Donnerstag mit. Es sei aber ein Wunsch der Stadtregierung, dass Einwohnerinnen und Einwohner sowie Besuchende dieses Angebot auch künftig nutzen können.

Die Stadt habe in der Vergangenheit nur wenige Reklamationen, die den E-Trottinett-Betrieb betreffen, erhalten. Der Gemeinderat werte dies als Zeichen dafür, dass sich die vergleichsweise strengen Zulassungskriterien bewährt hätten. Diese sollen weiterhin gelten.

Darum wird Flotte verkleinert

So dürfen laut Communiqué zum Beispiel öffentliche Veloabstellflächen nur beschränkt genutzt werden, falsch parkierte E-Trottinette müssen von den Betreibern weggeräumt werden und es gibt auch weiterhin Zonen, die für E-Trottinette verboten bleiben.

«Der Nutzungsdruck auf den öffentlichen Raum wird immer grösser und auch die Ansprüche an diesen Raum», erklärt Marieke Kruit, Verkehrsdirektorin der Stadt Bern gegenüber BärnToday. So komme es zu Nutzungskonflikten. Dem wolle die Stadt Rechnung tragen und darauf achten, dass das in geordneten Bahnen laufe. «Indem wir von 350 auf 300 Fahrzeuge reduzieren, ist das sicherlich schon ein guter Schritt. Auch wichtig ist, dass man schaut, wo dass diese Scooter künftig parkieren.»

Die Nachfrage ist höher als das Angebot

Diese Reduktion entspricht laut den Anbietern aber nicht der Nachfrage. «Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass eine Stadt wie Bern als Hauptstadt der Schweiz auch zwei Anbieter vertragen würde», sagt Manuel Herzog, Manager für Geschäftsentwicklung beim einen Anbieter namens «Tier». Es mache zwar Sinn, bei einer Flotte von 300 Fahrzeugen nur auf einen Anbieter zu setzen. Doch Herzog sagt auch: «Wir sehen, dass die Nachfrage viel höher ist, als die aktuelle Flotte abdecken kann.»

Grundsätzlich sei «Tier» daran interessiert, künftig in der Stadt Bern Elektroscooter anzubieten. Gleiches gilt für den zweiten Anbieter «Voi», wobei Geschäftsführerin Katharina Schlittler betont, dass die Ausschreibung erst geprüft werden müsse, bevor eine definitive Entscheidung gefällt werde.

Seit Februar 2020 bieten «Tier» und «Voi» in Bern Scooter zum Mieten an. «Wir sehen, dass in der Bern das E-Trottinett sehr gut ankommen. Wir verzeichnen eine sehr grosse Nachfrage und hohe Fahrzahlen verglichen zu anderen Städten», zieht Schlittler Bilanz. Dass in der Stadt Bern strengere Regeln für die Nutzung gelten, finde sie «vorbildlich».

Der Gemeinderat erteilt eine neue Bewilligung für fünf Jahre ab dem 1. Februar 2024. Interessierte Anbieter können ihr Gesuch bis am 6. Oktober einreichen.

(sda/fho)