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Stadt Bern schliesst Heimsektor bei nächstem YB-Spiel gegen GC

Nach Ausschreitungen

Stadt Bern schliesst Heimsektor bei nächstem YB-Spiel gegen GC

03.10.2023, 17:10 Uhr
· Online seit 03.10.2023, 16:00 Uhr
Die BSC Young Boys spielten vergangenen Samstagabend im Zürcher Letzigrund gegen die Grasshoppers. Dort begingen YB-Fans massive Sachschäden und griffen andere Fans und Sicherheitskräfte an. Die Stadt Bern reagiert nun auf den Vorfall.
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Die YB-Fans begingen die Ausschreitungen auf dem Weg zum Spiel im Zürcher Letzigrund am vergangenen Samstag. Zuerst griffen sie am Bahnhof Altstetten Polizisten mit Flaschen und Pyro-Material an, anschliessend demolierten sie die Busse, in denen sie zum Stadion gebracht wurden. Ein Grossteil der Scheiben wurde rausgeschlagen und auch die Führerkabine wurde beschädigt.

Sicherheitskräfte bedroht 

Zudem warfen die Fans Gegenstände, darunter eine bengalische Fackel, bedrohten den Busfahrer mit einer Axt und einer Eisenstange und drohten ihm mit dem Tod, wie die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Auch Sicherheitskräfte seien bedroht worden.

Aus diesem Grund hat die Bewilligungsbehörde der Stadt Bern für das nächste Spiel von YB gegen die Grasshoppers beschlossen, den Heimsektor zu schliessen. Das Spiel findet am 20. Januar 2024 in Bern statt.

Ein gravierender Vorfall

Alle Bewilligungsbehörden der Super League hätten die Entscheidung am Dienstagmorgen in einem Telefonat gemeinsam getroffen, sagt Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause auf Anfrage. «Wir haben alle übereinstimmend festgestellt, dass der Vorfall in Zürich gravierend war», sagt Nause. Man könnte von Glück reden, dass es keine Verletzten gegeben hätte.

«Wie bereits in den vergangenen Monaten mehrfach klargestellt, dulden die Bewilligungsbehörden gewalttätiges Verhalten im Umfeld von Sportveranstaltungen nicht», heisst es in der Mitteilung der KKJPD. Das Verhalten der Fans ziehe deshalb «direkte negative Folgen für die Anhängerschaft von YB» nach sich. Die zuständigen Sicherheitskräfte würde die Schliessung durchsetzen.

Der BSC Young Boys kritisiert in einer Stellungnahme den Entscheid. Mit der beschlossenen Kollektivstrafe würden mehrere Tausend Fans für das inakzeptable Verhalten weniger Individuen bestraft. Sie erachteten die Massnahme daher nicht als zielführend. Die volle Konzentration müsse auf der Täterermittlung und Täterbestrafung liegen.

Auch Nause finde es schade, dass alle Fans kollektiv für das Verhalten von einzelnen bestraft würden. «Es wäre natürlich gut, wenn man die Täter hätte identifizieren können», sagt er. Die Bewilligungsbehörde müsse aber sicherstellen können, dass das Spiel geordnet ablaufe und solche Szenen sich nicht wiederholen würden. «Dazu ist die Schliessung des Heimsektors eine sinnvolle Massnahme», sagt Nause.

Der Fanarbeiter von YB sagte nach dem Vorfall, die Kommunikation bei der Polizei Zürich sei schlecht gewesen und mit einer besseren Kommunikation hätte der Vorfall verhindert werden können. Das entschuldige das Verhalten der Fans aber nicht, sagt Nause. «Was unter dem Strich bleibt, sind mehrere 10'000 Franken Sachschaden und der Busfahrer, der total verängstigt war», sagt er. «Man kann solche Gewalt in keinster Weise entschuldigen.»

Nause ist nun mit den Gemeinderäten, dem Regierungsrat sowie mit YB im Dialog. Sie werden die Schliessung des Heimsektors gemeinsam anschauen und vorbereiten.

(sdf)

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veröffentlicht: 3. Oktober 2023 16:00
aktualisiert: 3. Oktober 2023 17:10
Quelle: BärnToday

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