Städtisches Wohnhaus in der Lorraine endlich bezugsbereit
Das Bauprojekt im Lorrainequartier hat eine lange Vorgeschichte. Der Architekturwettbewerb wurde bereits 2010 durchgeführt. Danach führten politische Vorstösse und rechtliche Verfahren zu diversen Anpassungen und Verzögerungen. Politisch im Zentrum stand die Forderung nach günstigen Mietzinsen.
Um sie erfüllen zu können, wurden die Kosten von 8,82 Millionen Franken um gut eine Million Franken gesenkt. Möglich wurde dies unter anderem durch die Realisierung einer Massiv- statt einer Holzbauweise, einer Vereinfachung der Haustechnik sowie konventioneller statt freistehender Balkone.
Sieben Wohnungen werden gemäss Beschluss des Stadtrats als sogenannter «günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien» vermietet. Dieses Segment ist in Bern für Personen mit schmalen Budgets reserviert.
Keine Kontrolle durch Stadt
Ob das schmale Budget aufgrund eines schlecht bezahlten Jobs oder durch Teilzeitarbeit zustande kommt, kontrolliert die Stadt allerdings nicht, wie das Schweizer Fernsehen SRF im Januar berichtete.
Gemeinderat Michael Aebersold (SP) verteidigte in der Sendung die städtische Praxis. Die Stadt sei keine moralische Aufsichtsstelle und habe nicht vorzuschreiben, wer wie viel zu arbeiten habe.
Im Stadtrat ist dazu eine Interpellation hängig. Die SVP-Fraktion hält die Praxis für ungerecht. So führe zu Subventionen für Personen, die freiwillig einen tiefen Anstellungsgrad wählten und sich eigentlich eine Wohnung zu Marktpreisen leisten könnten.
(sda/raw)
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