Bern
Stadt Bern

Weshalb man diese gebietsfremden Pflanzen bekämpfen sollte

Keine natürlichen Feinde

Weshalb man diese gebietsfremden Pflanzen bekämpfen sollte

· Online seit 23.06.2023, 12:55 Uhr
Die Stadt Bern ruft dazu auf, invasive Neophyten zu bekämpfen. Welche Pflanzen das sind und was diese in der Schweiz anrichten können, hat BärnToday bei Rosmarie Kiener von der Koordinationsstelle Neophytenbekämpfung nachgefragt.
Anzeige

Neophyten sind Pflanzen, die gewollt oder ungewollt von fremden Gebieten und anderen Ländern oder Kontinenten in die Schweiz gebracht wurden und sich hier verbreiten. Die meisten dieser neuen Pflanzen bereichern die Flora der Schweiz. Es gibt aber auch solche, die das Gegenteil erzeugen. Einige wenige Arten breiten sich schnell und massiv aus – die invasiven Neophyten.

Diese verdrängen einheimische Pflanzen und gefährden dadurch die biologische Vielfalt der Schweizer Flora. Rosmarie Kiener von der Koordinationsstelle Neophytenbekämpfung der Stadt Bern erklärt, weshalb man diese bekämpfen muss: «Zum Teil können Neophyten auch gesundheitliche Schäden verursachen, Infrastrukturanlagen beschädigen oder sich in der Landwirtschaft ausbreiten und dort für Einbussen sorgen.»

Ausbreitung, da natürliche Feinde fehlen

Vielen Pflanzen, die sich dann in der Schweiz ausbreiten, gefällt es hier. Ihre natürlichen Feinde, die sie in ihrem Ursprungsland haben, sind nämlich in aller Regel nicht mitgereist: «Die Neophyten finden hier eine andere Situation vor als dort, wo sie eigentlich herkommen. Hier haben die Pflanzen keine natürlichen Feinde wie Schädlinge. Sie können zudem ein Klima vorfinden, dass ihnen sogar besser gefällt. Darum können sie sich hier so gut ausbreiten.»

Wenn man selbst Pflanzen sieht, die zu den invasiven Neophyten zählen oder diese sogar im Garten vorfindet, sollte man diese bekämpfen: «Man muss die Pflanzen samt den Wurzeln ausreissen.» Diese könne man allerdings nicht im Kompost entsorgen. «Entweder bringt man sie in eine Verbrennungsanlage oder gibt sie der städtischen Grüngutsabfuhr mit. Dort wird das Grüngut professionell weiterverarbeitet, sodass keine Samen der Neophyten nachwachsen können», erklärt die Expertin.

«Alle müssen mithelfen»

Hat man dann selbst solche entfernt, muss man die Stelle gut im Auge behalten. Denn Samen im Boden sind jahrelang keimfähig und die Pflanzen könnten wiederkommen. Das grosse Problem ist, dass sich invasive Neophyten von den Gärten aus verbreiten. Weil ihr Samen durch den Wind in Naturschutzgebiete und Wälder getragen werden, seien diese sehr betroffen von verschiedenen Arten der invasiven Neophyten.

Deshalb sei es wichtig, etwas zu unternehmen, wenn man invasive Neophyten erkenne, so Kiener: «Alle müssen mithelfen, diese invasiven Neophyten zu bekämpfen, da die Samen teilweise sehr weit getragen werden und die Pflanzen so immer und überall wieder wachsen können.» Ihr Appell lautet daher: «Helft alle mit, sonst wird der Artenrückgang in der Schweiz weitergehen.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 23. Juni 2023 12:55
aktualisiert: 23. Juni 2023 12:55
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch