Steigende Nebenkosten könnten für Berner Mietende zum Problem werden
Quelle: TeleBärn
85 Prozent der Stadtberner Wohnungen werden aktuell mit den fossilen Rohstoffen Gas oder Öl geheizt. Die Mieterinnen und Mieter sind den schwankenden Preisen ausgesetzt. «Viele Mieterinnen und Mieter fürchten sich deshalb vor höheren Nebenkosten», erzählt Edith Siegenthaler, Präsidentin des Mieterinnen- und Mieterverbandes (MV). Je nach Haushalt sei dies eine sehr zentrale Sorge.
Höhere Heizkosten als soziale Herausforderung! Und was macht die Schweiz? Ein gezieltes #Energiegeld für Sozialschwächere ist nötig! Jedes 5. Haus heizt mit Gas. 40% mit Öl. #AlarmstufeGas @ParmelinG @UVEK @SECO_CH @s_sommaruga https://t.co/Vo3lS6dXpN
— Natalie Imboden (@natalieimboden) June 24, 2022
Doch was passiert, wenn Mieterinnen und Mieter die Nebenkosten nicht bezahlen können? «Theoretisch kann die Verwaltung eine Kündigung aussprechen», so Siegenthaler. Aktuell suche der MV daher den bilateralen Dialog mit dem Hauseigentümerverband, um Lösungen zu finden.
Abzahlungspläne bei finanziellen Engpässen
Trotz der angespannten Lage ist der Hauseigentümerverband (HEV) zuversichtlich, dass niemand im Winter frieren muss. «Wir planen, eine Empfehlung für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer auszusprechen, dass Abzahlungspläne mit Mieterinnen und Mietern vereinbart werden sollen, wenn diese ein Problem mit den Nebenkosten haben», gibt Adrian Haas, Präsident HEV Bern und Umgebung, bekannt. Je nachdem könnten die Nebenkosten bis zu 1000 Franken höher ausfallen. «Wegen eines kurzfristigen finanziellen Problems soll niemandem einfach gekündigt werden», so Haas.
Lösungen mit erneuerbaren Energien müssen her
Die aktuelle Lage diene auch dazu, auf erneuerbare Energien umzustellen – doch das dauert. «Das sind mittel- oder längerfristige Investitionen. Die Mieterinnen und Mieter können dabei nicht reagieren – es sind die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die solche Entscheide fällen müssen», betont MV-Präsidentin Edith Siegenthaler. Gemäss Adrian Haas sind erneuerbare Energien beim HEV schon lange ein Thema. «Seit mehreren Jahren wird sehr viel investiert.» Doch so schnell gehe das nicht.