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Chrämerhuus Langenthal verliert Wirtin

Zukunft noch unklar

Chrämerhuus Langenthal verliert Wirtin

· Online seit 20.01.2024, 09:51 Uhr
Seit 15 Jahren wirtet Sandra Antonietti im Chrämerhuus in Langenthal. Nun hat sie sich entschieden, den Beruf zu wechseln. Ihr Abgang stellt das Kulturzentrum vor grundlegende Fragen. Wie es weitergehen soll, ist noch unklar.
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Das Chrämerhuus ist in Langenthal eine Institution. Ein Ort der Kultur, aber auch ein wichtiger Treffpunkt für Menschen der Stadt – und das seit bald 50 Jahren. Die Beiz, oder besser gesagt das Restaurant, gehört für die Langenthaler unzertrennlich dazu. Es ist einer der wenigen Orte für den kreativen Austausch in der Stadt, wo jeder und jede willkommen ist.

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Auf Mitte 2024 gekündigt

Eine zentrale Figur ist Sandra Antonietti, die seit 2008 im Chrämerhuus wirtet. Sie hat damals die Herkules-Aufgabe übernommen, das früher unabhängig verpachtete Restaurant unter den Hut des Kulturvereins zu bringen. Als früheres Vorstandsmitglied des Kulturvereins (sie war sogar mal Präsidentin) war sie die optimale Figur für diese anspruchsvolle Aufgabe. Nun hat Antonietti auf Mitte 2024 gekündigt, wie die Berner Zeitung berichtet.

Zurück in den alten Beruf

Sandra Antonietti wird wieder in ihren alten Beruf als Hauswirtschaftslehrerin zurückkehren, auch aus gesundheitlichen Gründen. Eine Fussoperation und eine Stellvertretung im ehemaligen Beruf im letzten Jahr haben den Ausschlag zu diesem Entscheid gegeben, so Antonietti gegenüber der Zeitung: «Die Gesundheit ist wichtiger. Und das Unterrichten hat mir immer Spass gemacht.»

Chance für Neuausrichtung

Der Vorstand des Kulturvereins Chrämerhuus ist nun gefordert. An der nächsten Mitgliederversammlung soll die weitere Strategie besprochen werden. Es werde sich sicher etwas ändern, so der Präsident des Kulturvereins Chrämerhuus, Loris Aregger, gegenüber der Zeitung: «Wir sehen das auch als Chance, auf eine veränderte Gastro- und Kulturlandschaft zu reagieren.» Der Verein sei aber nicht existenziell vom Restaurant abhängig. Schon vor Jahren wurde die rechtliche Trennung in Verein und GmbH vollzogen. Das Chrämerhuus wird als «Kulturinstitution von regionaler Bedeutung» zudem mit Fördergeldern von Stadt, Kanton und Gemeinden unterstützt.

Restaurant wichtig für Gesamtkonzept

Trotzdem sei das Restaurant ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts, so Aregger weiter. Viele Besucher kämen so mit dem Chrämerhuus erstmals in Berührung und entdecken das kulturelle Programm im Saal und den Galerieräumen im Obergeschoss.

Das sieht auch der designierte neue Präsident des Kulturvereins, Mirco Bazzani so. An der ausserordentlichem Mitgliederversammlung vom 23. Januar wird deshalb die Zukunftsvision des Gesamtkonzepts Chrämerhuus diskutiert. «Pessimismus wäre jetzt völlig falsch. Wir sehen die Situation lieber als eine Riesenmöglichkeit, etwas Neues zu schaffen», so Bazzini gegenüber der Berner Zeitung.

(dl)

veröffentlicht: 20. Januar 2024 09:51
aktualisiert: 20. Januar 2024 09:51
Quelle: 32Today

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