Meyer Burger

Berner Solarunternehmen will deutsches Werk schliessen und braucht Geld

· Online seit 17.01.2024, 10:26 Uhr
Das Solarunternehmen Meyer Burger bereitet die Schliessung der Modulproduktion in Deutschland vor. Zudem braucht das Unternehmen neues Geld in dreistelliger Millionenhöhe.
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Nach vorläufigen Zahlen erwartet Meyer Burger für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 135 Millionen Franken. Operativ erwartet das Unternehmen einen Betriebsverlust vor Abschreibungen und Amortisationen in Höhe von mindestens 126 Millionen Franken. Grund für das schlechte Ergebnis seien Marktverzerrungen in Europa, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Nur noch ein Zehntel der Mitarbeitenden sind in der Schweiz

Aufgrund der sich verschlechternden Rahmenbedingungen in Europa sieht sich Meyer Burger dazu veranlasst, die Modulproduktion im ostdeutschen Freiberg einzustellen. Bis zu 500 Beschäftigte könnten dort ihren Job verlieren. Die Schliessung könnte bereits Anfang April 2024 erfolgen. Die endgültige Entscheidung werde jedoch erst in der zweiten Februarhälfte getroffen, hiess es.

Obwohl der Hauptsitz der Firma in Gwatt liegt, arbeiten nur noch 150 der weltweit 1500 Mitarbeitenden in der Schweiz – in Thun und im Kanton Neuenburg, wie die «Berner Zeitung» im Dezember 2023 schrieb. Die Entwicklungsabteilung ist noch im Kanton Bern, die Fabriken befinden sich aber in Deutschland.

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Fokus auf USA

Nicht betroffen von Schliessungen sei die Solarzellproduktion in Thalheim. Dagegen soll das Wachstum im US-Geschäft weiter vorangetrieben werden. Ferner habe Meyer Burger Gespräche mit potenziellen strategischen Partnern aufgenommen, um die Vermarktung der Technologie zu beschleunigen.

Die Cash-Position kam zum Jahresende 2023 bei lediglich rund 150 Millionen Franken zu liegen, wie der Konzern weiter schrieb. Nach aktuellen Prognosen benötigt das Unternehmen jedoch Barmittel in Höhe von rund 450 Millionen Franken, um einen positiven Cashflow zu erzielen. Hierzu stellte Meyer Burger verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Aussicht.

So sei das Unternehmen etwa in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem deutschen Wirtschaftsministerium über eine von Euler Hermes gedeckte Exportfinanzierung. Ferner habe das Unternehmen die erste Prüfphase für einen Advanced Manufacturing Production Credit sowie ein Darlehen des US-Energieministeriums erfolgreich durchlaufen.

Auch eine Eigenkapitalfinanzierung – etwa eine Bezugsrechtsemission, Privatplatzierungen oder andere Formen eigenkapitalbasierter Finanzierung - seien weitere Optionen, hiess es.

(sda/dak)

veröffentlicht: 17. Januar 2024 10:26
aktualisiert: 17. Januar 2024 10:26
Quelle: BärnToday

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