Juckende Schwellungen

Bist du plötzlich allergisch gegen Kiwi? Das könnten die Gründe sein

08.02.2023, 14:27 Uhr
· Online seit 06.02.2023, 20:30 Uhr
Menschen reagieren vermehrt allergisch auf die Kiwi. Das Allergiezentrum Schweiz Aha führt die Zunahme auf Food-Trends zurück. Vorsicht geboten ist vor allem bei einer bestimmten Kiwisorte.
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Vitaminreiche Nahrungsmittel sind im Winter besonders befragt. Mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C gilt die Kiwi als ideales Erkältungsmittel. Bereits zwei Kiwis decken den Vitamin-C-Tagesbedarf einer erwachsenen Person ab. Doch so gesund die grüne Frucht ist, so unangenehme Folgen kann deren Konsum haben.

Immer mehr Menschen sind laut dem Allergiezentrum Schweiz Aha von einer Kiwi-Allergie betroffen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene vertragen die Frucht nicht. Die Allergie äussert sich mit juckenden Schwellungen im Mund-Rachen-Bereich, einer brennenden, pelzigen Zunge oder einem Kribbeln im Mund und dicken Lippen.

Antikörper im Blut

Barbara Ballmer-Weber, Chefärztin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Kantonsspital St.Gallen, führte die Zunahme gegenüber «MeinAllergie-Protal» aus. Sie zitiert dabei die Euro-Prevall-Studie, die grösste Nahrungsmittelallergie-Studie, aus dem Jahr 2015. Diese habe ergeben, dass, gemittelt über alle involvierten Studienzentren, rund fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung auf Kiwi sensibilisiert sei.

Eine Sensibilisierung bedeutet noch nicht, dass jemand allergisch auf Kiwi ist, sondern es handelt sich lediglich um eine Vorstufe davon. Dies zeigt sich, indem Antikörper im Blut gefunden wurden.

Mit Erbsen und vegetarischen Fleischalternativen verhalte es sich ähnlich

Ballmer-Weber erachtet die fünf Prozent auf Kiwi Sensibilisierten aus allergologischer Sicht als hohen Wert. Zudem zeigten andere Studien, dass die Kiwi auf der «Hitliste» der Nahrungsmittelallergien relativ weit vorne stehe. Die Kiwi befinde sich unter den zehn häufigsten Lebensmittelallergien bei Erwachsenen aufgrund von Patientenangaben. Genaue Zahlen über die Zunahme der Kiwi-Allergikerinnen und -allergiker liegen laut dem Allergiezentrum Schweiz Aha nicht vor.

Die Anzahl der Allergiebetroffenen habe unter anderem zugenommen, weil die Frucht auch immer häufiger gegessen werde, sagt Petra Kollbrunner, Mediensprecherin des Allergiezentrums. «Ganz ähnlich verhält es sich übrigens mit Erbsen, die plötzlich als vegane beziehungsweise vegetarische Fleischalternative boomen oder Hanf, der immer häufiger Anwendung im Alltag findet.»

Heuschnupfen-Patienten sind besonders gefährdet

Am häufigsten beissen die Konsumentinnen und Konsumenten in die grüne und die goldene Kiwifrucht. Vor allem von der grünen Sorte sollten die Allergikerinnen und Allergiker die Finger lassen – diese enthält das Hauptallergen Actinidin in hochdosierter Form. Dabei handelt es sich um ein Eiweiss spaltendes Enzym. Heuschnupfen-Patientinnen und -Patienten entwickeln laut Barbara Ballmer-Weber besonders häufig eine Kiwi-Allergie.

veröffentlicht: 6. Februar 2023 20:30
aktualisiert: 8. Februar 2023 14:27
Quelle: Today-Zentralredaktion

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