Umfrage zeigt

Finanzieller Druck auf Familien wächst weiter

14.03.2024, 08:19 Uhr
· Online seit 14.03.2024, 05:47 Uhr
Das Thema «Geld» rückt bei Familien in der Schweiz stärker in den Fokus. Im jährlich erhobenen Familienbarometer geben 2024 über die Hälfte der befragten Familien an, dass ihr Einkommen nur knapp oder gar nicht für das gemeinsame Familienleben reicht.
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Vier von fünf Familien in der Schweiz geben an, dass sie mit ihrem aktuellen Familienleben zufrieden sind – ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Was im Gegensatz zur letztjährigen Familien-Befragung dafür besonders auffällt, ist die pessimistische Aussicht in die Zukunft. 79 Prozent denken, dass sich die Situation für Familien in der Schweiz in den nächsten drei Jahren im Allgemeinen verschlechtern wird – 2023 waren es 68 Prozent.

Finanzen und Verzicht

Finanzielle Themen prägen das Familienleben noch stärker als im vergangenen Jahr. Die Befragten machen sich zunehmend Gedanken, wie steigende Lebenshaltungskosten gestemmt werden können. Die Ergebnisse zeigen über alle Regionen hinweg, dass nicht nur Geringverdiener, sondern auch Familien aus der Mittelschicht unter Geldmangel leiden. Dabei ist die finanzielle Situation für Familien in der Romandie und im Tessin angespannter als in der Deutschschweiz. Für über die Hälfte der Familien reicht das Einkommen nur knapp oder gar nicht.

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Freizeit-, Ferien- und Familienplanung leiden darunter. So denkt die Hälfte der Familien darüber nach, das Arbeitspensum eines (35 Prozent) oder beider (14 Prozent) Elternteile zu erhöhen. Für vier von zehn Familien sind Kosten einer der Gründe, um auf weitere Kinder zu verzichten. Somit beeinflussen finanzielle Faktoren laut dem Familienbarometer auch das Wachstum und die Altersstruktur der Bevölkerung.

Forderungen an Familienpolitik von Finanzsorgen geprägt

Auch bei der Frage, worauf sich die Familienpolitik in der Schweiz fokussieren sollte, dominieren Finanzthemen. So wünschen sich 51 Prozent der Befragten eine Kostenreduktion der Krankenkassenprämien (2023: 41 Prozent). An zweiter Stelle steht die finanzielle Unterstützung von Familien (38 Prozent), gefolgt von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (31 Prozent). Denn immer weniger Familien können sich eine externe Kinderbetreuung leisten. Ihr Anteil ist von 37 Prozent auf 50 Prozent gestiegen.

Während das Thema «Geld» bei den Befragten also Priorität hat, verlieren Gesundheit sowie Klimawandel und Umweltschutz an Bedeutung. Die Energieversorgung und -sicherheit ist deutlich in den Hintergrund gerückt. Die Corona-Pandemie beschäftigt Familien in der Schweiz praktisch nicht mehr.

(red./sda)

veröffentlicht: 14. März 2024 05:47
aktualisiert: 14. März 2024 08:19
Quelle: PilatusToday

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