Solothurn

Kulturfabrik Kofmehl: Was hinter «Musik ist scheisse» steckt

06.03.2024, 09:12 Uhr
· Online seit 05.03.2024, 16:47 Uhr
Einige Wochen hing zuletzt ein Banner mit dem Spruch «Kofmehl sagt: Musik ist scheisse» an der Fassade der Kulturfabrik in Solothurn. Das sorgte bei manchen für Verwirrung. Was steckt hinter der provokativen Aussage?
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«Musik ist scheisse»: Dieser Satz prangte während einiger Wochen an der Fassade des Veranstaltungs-Lokals Kofmehl in Solothurn. Viele verstanden die Ironie dahinter nicht und fragten sich, warum ein solcher Satz an einem Ort platziert wurde, der von Musik lebt. Meinen die das ernst? Wir haben beim Leiter des Kofmehl, Pipo Kofmehl, nachgefragt.

«Wollten die Leute provozieren»

Natürlich findet man beim Kofmehl Musik nicht plötzlich «scheisse». «Mit diesem Spruch wollten wir die Leute zum Nachdenken anregen und vielleicht ein wenig provozieren», so Geschäftsleiter Pipo Kofmehl. Das Konzertlokal wolle darauf aufmerksam machen, dass man wieder häufiger Konzerte besuchen und damit die Musikbranche unterstützen solle.

Der Spruch wurde vom legendären Thuner Konzertlokal «Café Mokka» kopiert. Pipo Kofmehl sagt: «Das Café Mokka freute sich sehr darüber, dass wir ihren Spruch aufgenommen haben.» Wer genau hinschaute, hat auf dem Banner ganz rechts das gelb-schwarze Mokka-Logo entdeckt.

Kulturliebhaber wissen Bescheid

Der Spruch war vor Jahren Teil einer Werbekampagne von Beat «Pädu» Anliker, dem 2016 verstorbenen Besitzer des Café Mokka in Thun. Für ihn war die Provokation ein Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen und das Interesse an seinen Veranstaltungen zu wecken. Der Spruch «Musik ist scheisse» wurde sogar auf Aufkleber gedruckt und im Café als Werbung verteilt.

Unterschiedliche Reaktionen

Der flotte Spruch am Kofmehl in Solothurn löste unterschiedliche Reaktionen aus. «Viele Leute kannten den Spruch schon, darunter auch Schweizer Musiker und Bands. Für diejenigen, die ihn noch nicht kannten, war es sicher verwirrend, dass das Kofmehl als Musikveranstalter einen derartigen Spruch an seinem Gebäude anbringt», erklärt Pipo Kofmehl.

Einige Leute hätten nach einer Erklärung gefragt, hätten aber den Sinn auch nach seinen Erläuterungen nicht verstanden, sagt Pipo Kofmehl. Die Reaktionen seien aber häufiger positiv als negativ gewesen.

Jetzt ist der Spruch weg

Zufälligerweise wurde genau am Tag unserer Anfrage, am Mittwoch, das Banner mit der Aussage entfernt. Bald wird man am Kofmehl den neuen Banner lesen können: «Wir brauchen Banner-Sprüche!» Mit der Aufforderung an alle, flotte und vielleicht wieder ironische oder verwirrende Sätze einzureichen, die möglicherweise bald die rostige Fassade zieren.

Was wäre ein passender Bannerspruch fürs Kofmehl? Schreib es uns in die Kommentare.

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veröffentlicht: 5. März 2024 16:47
aktualisiert: 6. März 2024 09:12
Quelle: 32Today

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