«Mutterschaftsstrafe»

Nach der Hochzeit und dem Kind öffnet sich die Lohnschere

25.04.2023, 15:10 Uhr
· Online seit 25.04.2023, 09:19 Uhr
Männer und Frauen verdienen in der Schweiz weniger, wenn sie verheiratet sind. Das liegt oft an den Kindern. Zudem schrauben Frauen bei der Karriere oft zurück, weil sie sich um den Nachwuchs kümmern.
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Ledige Schweizerinnen und Schweizer verdienen bis zur Pension etwa gleich viel. Kurz vor der Pension verdienen Frauen im Durchschnitt etwas mehr, wie Zahlen vom Bund zeigen. Anders siehts bei Verheirateten aus: Hier öffnet sich die Lohnschere ab einem Alter von 30 Jahren.

Ab diesem Alter kommen bei Verheirateten oft noch Kinder dazu, was den Lohn der Frauen noch weniger steigen lässt, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Dies, weil sich meist die Frau um den Nachwuchs kümmert und der Mann arbeiten geht.

Die monatlichen Durchschnittslöhne zeigen zudem, dass verheiratete Männer auffallend mehr verdienen als ledige. Und das, obwohl der Zivilstand nicht lohnrelevant sein sollte.

Laut dem «Tagesanzeiger» dürfte das aber nicht nur an der Hochzeit liegen, sondern auch an der Familiengründung. Die beiden Ereignisse fänden oft etwa zur gleichen Zeit statt. Die Lohnstatistik erhebt neben dem Zivilstand allerdings nicht, ob jemand auch Kinder hat.

Wegen der konservativen Aufgabenteilung in den Familien sprechen Fachleute von der «Mutterschaftsstrafe». Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Englischen, dort heisst es «Child Penalty», also «Kinderstrafe».

Mütter treten bei der Arbeit oft kürzer. Dadurch haben sie weniger Berufserfahrung, weniger Zeit für Weiterbildungen und verzichten in der Folge auf Aufstiegsmöglichkeiten.

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(log)

veröffentlicht: 25. April 2023 09:19
aktualisiert: 25. April 2023 15:10
Quelle: Today-Zentralredaktion

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