Stammzellenspende

So einfach kann dein Blut anderen das Leben retten

· Online seit 26.08.2023, 10:01 Uhr
Jeden Tag erkranken Erwachsene und Kinder an Blutkrankheiten wie beispielsweise Leukämie. Um diese zu heilen, sind sie auf Stammzellenspenderinnen und Spender angewiesen. So kann deine Spende Leben retten und so einfach kannst du dich registrieren lassen.

Quelle: ArgoviaToday / Anja Leibacher/Michelle Brunner

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Im Jahr erkranken rund 1000 Menschen in der Schweiz an Leukämie. Vielen könnte mit einer passenden Stammzellenspende geholfen werden. Da eine Übereinstimmung bei den Blutstammzellen sehr selten ist, sind alle Register weltweit miteinander verknüpft.

So kannst du spenden

In der Schweiz sind rund 180 000 Menschen als potentielle Spenderinnen oder Spender registriert. Dafür musst du jedoch mindestens 18 Jahre alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. «Vor allem junge Männer sind besonders geeignet, denn ihre Spende führt zu höheren Überlebenschancen bei den Patientinnen und Patienten», sagt Franziska Kellenberger, Leiterin Marketing und Kommunikation des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), auf Anfrage.

Um beizutreten, füllst du online ein Formular aus. Dabei musst du etwaige Vorerkrankungen und weitere Daten zu deiner Gesundheit angeben. Bei einigen Krankheiten oder einem Body-Mass-Index über 40 kannst du nicht spenden. Sind allerdings deine gesundheitlichen Angaben unbedenklich, bekommst du nach einigen Tagen Post zugeschickt.

Du kannst den Speichelabstrich selbst machen und diesen zurückschicken. Unsere Reporterin hat den Test gemacht. Deine Daten werden dann in der Datenbank des SRK für 60 Jahre gespeichert. Im Video oben siehst du, wie das Prozedere zur Registrierung abläuft und was du dafür tun musst.

Die passenden Stammzellen

«Die Chance, innerhalb der eigenen Familie eine ideale Spende zu finden, liegt zwischen 20 und 30 Prozent», erklärt Kellenberger. Für erkrankte Personen, die keinen Spender oder Spenderin in der Familie haben, kann die Datenbank lebensrettend sein. Damit die Stammzellen passen, müssen jedoch die Gewebemerkmale übereinstimmen. «Davon gibt es unzählige Variationen», so die Expertin weiter.

Das SRK kontaktiert bei einer Übereinstimmung den potenziellen Spender oder die potenzielle Spenderin. Dabei darf die Person noch einmal entscheiden, ob sie auch wirklich für eine Spende bereit ist. Ob man schliesslich wirklich infrage kommt, stellt sich anschliessend bei weiteren Untersuchungen heraus.

Wie wird gespendet?

Wenn die Stammzellen passen und die Untersuchungen keine neuen Krankheiten ans Licht gebracht haben, gibt es zwei Möglichkeiten zu spenden. In den meisten Fällen werden an beiden Armen Zugänge gelegt. So fliesst das Blut vom einen Arm durch einen sogenannten Zellpräparator zurück in den anderen Arm. «Dabei werden dem Blut Blutstammzellen und weisse Blutkörperchen entnommen, alle übrigen Blutbestandteile gehen wieder zur Spenderin oder zum Spender zurück», erzählt Franziska Kellenberger. Der ganze Prozess dauert zwischen zwei und sechs Stunden und man darf direkt wieder nach Hause.

Gibt es Kontakt zwischen Spenderin und Empfänger?

In der Schweiz lernen sich die beiden Parteien nie kennen. So soll verhindert werden, dass der Spender oder die Spenderin Geld verlangen kann. Das SRK ermöglicht aber einen einmaligen anonymen Briefaustausch.

Zudem kann man für dieselbe Person mehrmals oder für verschiedene Personen spenden. Da eine Übereinstimmung sehr selten vorkommt, ist das SRK darauf angewiesen, dass sich viele Menschen registrieren lassen. Wie einfach das Registrieren ist, siehst du oben im Video.

veröffentlicht: 26. August 2023 10:01
aktualisiert: 26. August 2023 10:01
Quelle: ArgoviaToday

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