Geschicktes Heizen

So wird es im Auto schneller kuschelig warm

28.11.2023, 09:14 Uhr
· Online seit 28.11.2023, 05:42 Uhr
Steht das Auto über Nacht bei Minustemperaturen draussen, ist das Einsteigen eine Qual. Die Versuchung, einfach die Heizung sofort anzudrehen und mit der Jacke zu fahren, ist gross. Ist dies aber tatsächlich der beste Weg?
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Eisige Temperaturen im Auto, ein kaltes Lenkrad und angeschlagene Fensterscheiben: Wessen Auto eine Winternacht hinter sich hat, muss sich auf eine kalte Fahrt am Morgen wappnen. Aber nicht zwingend! Wir haben ein paar Tipps, wie es schneller warm wird in deinem Auto.

Folgendes gilt es zu vermeiden

Benzin- oder Diesel-Autos heizen mit Verbrenner-Abwärme. Wer das Auto im Voraus startet, begeht eine Straftat. Nach Art. 34 der Schweizer Verkehrsregelverordnung ist das Laufenlassen des Motors im Stillstand verboten. Man muss mit einer 60 Franken Busse rechnen.

Die Heizung nicht sofort hochdrehen

Zudem sollte man nach dem Motorstart nicht sofort die Heizung einschalten, da der Motor Abwärme braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wenn man die Heizung gleich aufdreht, entzieht man dem Triebwerk die Wärme. Das schadet dem Auto und sorgt zudem für mehr Emissionen, da die Verbrennung noch nicht optimal läuft. Man sollte die Temperatur erst nach wenigen Fahrminuten hochdrehen – also, wenn der Motor warm ist. Ebenso ein Tabu ist das hochtourige Fahren, damit der Motor schneller warm wird. Denn auch das schadet ihm.

Mit Jacke fahren – besser nicht

Es ist nicht ratsam, die Winterjacke im eisigen Auto anzubehalten. Doch man sollte sich überwinden. Denn durch die dicke Winterkleidung ist die Wirkung des Sicherheitsgurtes beeinträchtigt. Beim Bremsen ist nicht dieselbe Sicherheit gewährleistet.

Hubert Kunz, Technischer Betriebsleiter der Garage Galliker in Luzern, erklärt, dass man durch das Fahren mit einer dicken Jacke zudem nicht so flexibel reagieren könne. Man sei etwas eingebunden. Meist sei dadurch auch die Bewegung und somit die Sicht eingeschränkt.

Das kannst du tun

Was allerdings geht: Die Sitzheizung. Wer eine hat, kann diese mit gutem Gewissen gleich nach Starten des Motors einschalten. Als Alternative dazu gibt es den «Turbo Plus», eine beheizbare Sitzmatte. Den Körper direkt zu heizen ist effizienter als über die Umgebungsluft.

Programmierbare Standheizung

Wer keine Garage hat, könnte eine programmierbare Standheizung einrichten. Diese heizt das Auto vor der Fahrt vor. Allerdings sind solche Geräte kostspielig: Sie sind erhältlich ab 1000 Franken, können aber je nach Modell weitaus mehr kosten, so der Experte Kunz. Elektro-Autos geniessen den Luxus, dass man sie mit der App vorheizen kann.

Auf Innenluft heizen

Der Experte rät zudem, auf Innenluft zu heizen, statt auf die kalte Aussenluft. So wird es rascher warm im Auto. Der Nachteil der feuchten Innenluft ist, dass die Scheiben schneller anlaufen. Dafür kann man die Klimaanlage einschalten, damit sie weniger anlaufen und den Defroster anschalten. «Ich brauche die Klimaanlage mehr im Winter als im Sommer», so der Experte. Es gäbe ausserdem ein Entfeuchtungsset, das man ins Auto legen kann, damit die Scheiben nicht anlaufen.

Weiter empfiehlt der Experte, die Scheiben am Abend zuvor abzudecken. Mit angelaufener Front- oder Seitenscheibe zu fahren ist nämlich strafbar. Nasse Schuhe begünstigen aufgrund der Feuchtigkeit ebenso das Anlaufen der Scheibe. Vor dem Einsteigen sollte man also den Schnee abklopfen.

Hast du Tipps, die wir nicht genannt haben? Schreibe sie in die Kommentare!

veröffentlicht: 28. November 2023 05:42
aktualisiert: 28. November 2023 09:14
Quelle: PilatusToday

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