Das Bundesverwaltungsgericht gewährte Mitte Dezember einer Beschwerde von Umweltschutzorganisationen aufschiebende Wirkung. Der Kanton Wallis musste daraufhin die Jagd auf die drei Rudel von Hauts-Forts, Nanz und Le Fou-Isérables abblasen. Bis dahin hatte der Kanton 2023 zehn Wölfe präventiv geschossen und vier Einzelexemplare nach Schäden gemäss Bundesregelung.
16 Welpen und elf ausgewachsene Tiere geschossen
Von den schliesslich beim präventiven Abschuss erlegten 27 Wölfen waren 16 Welpen und elf adulte Tiere, wie Nicolas Bourquin, Chef der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, am Montag vor den Medien in Sitten sagte. Vier der Wölfe erlegten private Jäger mit Spezialbewilligungen, die übrigen die Wildhut.
Im Wallis wurden insgesamt 71 Wölfe genetisch mit ihrer DNA identifiziert. Ende 2023 lebten noch 46 von ihnen vorrangig im Süden der Rhone. Auf das Konto der geschätzt rund 100 Walliser Wölfe gingen 401 Risse von Nutztieren nach 405 im Vorjahr.
Zwei Fünftel auf Tiere mit unterlassenem Schutz
Zwei Fünftel (38 Prozent) dieser Angriffe erfolgten auf Herden, die schützbar gewesen wären, aber nicht geschützt wurden. Mit 155 Tieren fielen die meisten gerissenen Tiere in dieser Kategorie an. 142 Nutztiere rissen Wölfe in nicht schützbarem Gelände. Aus geschützten Herden holten sie sich 104 Tiere. Die geringere Anzahl gegenüber 2022 führten die Verantwortlichen auf die abgebrochene oder unterlassene Bestossung von Alpen zurück.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Staatsrat Frédéric Favre, Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport (DSIS), sagte, die präventiven Wolfsabschüsse seien ausschliesslich in nicht schützbaren und geschützten Gebieten erfolgt. Wo ein möglicher Schutz unterlassen wurde, gab es seinen Angaben zufolge keine Wolfsjagd.
Obwohl nicht alle anvisierten Wölfe abgeschossen wurden, zog Favre eine positive Bilanz. Das Konzept habe sich bewährt. Im Hinblick auf das laufende Jahr erklärte er, die Jagd auf Wölfe werde im September eröffnet und bis Ende Januar 2025 dauern.
(sda)