Winterthur statt Bern

Alte Liebe rostet doch? Deshalb kehrt Unihockey-Star Maurer nicht zu Köniz zurück

· Online seit 25.01.2024, 05:44 Uhr
Unihockey-Nationalspieler Manuel Maurer kommt nach drei Jahren in Schweden zurück in die Schweiz. Er wechselt aber nicht etwa zu seinem Heimclub Floorball Köniz Bern, sondern zu Rychenberg Winterthur. Die Enttäuschung bei Köniz ist gross.
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In der Schweizer Unihockey-Szene zählt Manuel Maurer zu den prominenten Namen. Der Nationalspieler feierte mit Floorball Köniz Bern grosse Erfolge und spielte zuletzt drei Jahre im Mutterland des Unihockeys, in Schweden. Nun kehrt der 30-Jährige in die Schweiz zurück – jedoch nicht zu seinem Heimclub Floorball Köniz Bern, sondern zu Rychenberg Winterthur.

Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, er habe sehr objektiv abgewogen, sagt Maurer zu BärnToday: «Winterthur verfügt in der Schweiz über die beste Infrastruktur, eine professionelle Physio- und Athletikabteilung sowie die meisten Fans bei den Spielen. Es ist fast genauso professionell, wie ich es hier in Schweden erlebt habe, und das hat den Ausschlag gegeben», erklärt Maurer. Köniz liege ihm nach wie vor am Herzen und er verfolge die Spiele des Teams regelmässig. Aus sportlicher Perspektive wolle er aber möglichst lange unter den besten Voraussetzungen Unihockey spielen, daher habe er sich für Winterthur entschieden.

Grosse Enttäuschung bei Köniz

Es ist eine Premiere. In der Schweiz hat Manuel Maurer bisher ausschliesslich für Floorball Köniz Bern gespielt. Für seinen Heimclub gab der 30-jährige Nationalspieler im Jahr 2011 sein Debüt in der höchsten Schweizer Liga und spielte anschliessend sieben Jahre lang bei den Bernern. Der vorläufige Höhepunkt war der Schweizermeistertitel im Jahr 2018. Danach zog es Maurer nach Schweden zu Växjo. Nach einem Jahr dort folgten erneut zwei Spielzeiten und ein weiterer Titel für Köniz, ehe Maurer die letzten drei Jahre erneut für Växjo in der schwedischen Liga auflief.

Nun wird er mit Rychenberg Winterthur in der nächsten Saison erstmals gegen seine alte Liebe Köniz spielen. Bei Floorball ist die Enttäuschung riesig. Sportchef Heinz Zaugg gibt offen und ehrlich zu, dass Köniz Maurer sehr gerne verpflichtet hätte: «Manuel ist ein Könizer. Klar sieht man ihn nur ungern im Dress der direkten Konkurrenz.»

Maurer selbst kann den Unmut beim Ex-Club verstehen. Die Absage an Köniz sei ihm nicht leichtgefallen. Aus seiner Sicht sei aber kein Geschirr zerschlagen worden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Maurer später wieder für Köniz aufläuft. «Der Kanton und die Stadt Bern ist meine Heimat. Irgendwann will ich wieder dort leben», sagt er. Ab der nächsten Saison steht aber zunächst Rychenberg im Fokus.

Endlich in den Playoff-Final

Noch hat Maurer in Schweden intensive Wochen vor sich. Mit Växjo liegt er in der Meisterschaft aktuell auf Rang 2. Jetzt soll es endlich für den Final reichen. In den letzten beiden Saisons verlor er mit seinem Team jeweils zweimal das siebte und letzte Spiel der Playoff-Halbfinalserie. Maurer würde sich gerne ein Abschiedsgeschenk machen: «Es wäre schön, wenn wir in den Final einziehen könnten.»

Er werde die schwedische Offenheit gegenüber dem Sport vermissen, sagt Maurer. «In der Schweiz musste ich häufig erklären, warum ich weniger arbeite und Unihockey spiele. In Schweden heisst es einfach: Cool, treibst du Sport, gib Gas und mach so weiter.» Nach drei Jahren im hohen Norden sei es jedoch Zeit für den Wechsel zurück in die Schweiz. Er freue sich darauf, wieder näher an seinem persönlichen Umfeld zu leben. Überhaupt nicht vermissen werde er die teilweise extrem langen Reisen zu Auswärtsspielen. Von Växjo in Südschweden ging es manchmal stundenlang per Auto hoch in den Norden. Die Auswärtsfahrt von Winterthur nach Köniz nächste Saison wird nur knapp zwei Stunden dauern.

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veröffentlicht: 25. Januar 2024 05:44
aktualisiert: 25. Januar 2024 05:44
Quelle: BärnToday

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