Vor Playoff-Halbfinal

BSV-Trainer Rubin: «Wir sind klarer Aussenseiter»

· Online seit 11.05.2023, 18:43 Uhr
Am Donnerstag steht für den BSV Bern das erste Spiel der Playoff-Halbfinalserie gegen den Cupsieger HC Kriens-Luzern an. BSV-Coach Martin Rubin erklärt im Interview, wie sich sein Team auf Andy Schmid vorbereitet hat und ob seine Spieler am Spieltag noch arbeiten mussten.
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BärnToday: Der BSV Bern startet heute gegen den HC Kriens-Luzern in die Playoff-Halbfinalserie und gehört somit zu den besten vier Teams der Schweiz. Was bedeutet das für Sie?

Martin Rubin: Damit haben wir das Saisonziel, das wir uns gesteckt haben, erreicht. Das finde ich grossartig. Wir haben gesagt, dass es super wäre, wenn wir nach der Regular Season Fünfter wären. Das war genau die Punktlandung: Wir sind Fünfter geworden, haben in der zweiten Saisonhälfte vorwärts gemacht, gut gespielt und jetzt konnten wir die Playoff-Viertelfinalserie gewinnen. Das ist nicht eine Überraschung, aber es war sicher eine grossartige Leistung. Jetzt freuen wir uns auf den Halbfinal.

Was ist nun ihr Ziel in der Halbfinalserie?

Es kann nur ein Ziel geben: Dass wir uns für den Final qualifizieren. Wir sind klarer Aussenseiter, Kriens hat eine Riesenmannschaft. Wenn alles normal läuft, gewinnen sie 3:0 und wir sind ausgeschieden. Ich bin aber schon lange dabei und weiss, dass nicht immer alles normal läuft. Wir fahren heute nach Sursee und wollen das Break schaffen. Wenn uns das gelingt, sind wir in der Serie drin und dann schauen wir, dass wir auf irgendeine Art drei Mal gewinnen und uns für den Final qualifizieren können. Wenn wir heute verlieren, haben wir ein Heimspiel und dann geht es darum, dieses unbedingt zu gewinnen. Wir wissen, dass es von jedem von uns eine Top-Leistung braucht. Wenn wir eine durchschnittliche Leistung bringen, reicht es nicht, dafür sind sie zu gut.

Wie wollen Sie dieser Top-Mannschaft Paroli bieten?

Wir hatten jetzt drei Wochen Zeit. Es war ein etwas komischer Modus, nach der Viertelfinalserie hatten wir jetzt dreieinhalb Wochen kein Spiel. Das ist sicher nicht unbedingt ein Vorteil. Der einzige Vorteil war, dass wir uns akribisch auf den Gegner vorbereiten konnten. Wir haben einen Plan, wie wir im Angriff spielen und was wir in der Deckung machen wollen. Wir wollen unser Tempo in die Waagschale werfen, das beherrschen wir sehr gut. Wir sind gut vorbereitet, jeder weiss, was er zu tun hat. Wenn wir das auf die Platte bringen, haben wir eine Chance.

Könnte es eine Chance sein, dass Kriens-Luzern am Samstag den Cup gewonnen hat und die Spannung dadurch vielleicht nicht mehr so hoch ist?

Das kann durchaus sein und vor allem hatten sie einen ziemlichen Cup-Fight, was sicher auch Substanz gekostet hat. Sie konnten nicht wirklich wechseln und die wichtigen Spieler mussten quasi durchspielen. Jedoch hatten sie den Vorteil, dass sie in dieser langen Pause im Gegensatz zu uns einen Ernstkampf bestreiten konnten. Bei uns ist das Playoff-Feeling in dieser Zeit etwas verloren gegangen. Dieses müssen wir nun im ersten Spiel wieder finden, damit wir wieder im Rhythmus drin sind.

Martin Rubin im TeleBärn-SportTalk:

Quelle: TeleBärn

Andy Schmid ist die tragende Figur im Team von Kriens-Luzern. Wie haben Sie sich auf ihn vorbereitet?

Man kennt ihn natürlich schon lang. Er ist ein Riesenspieler. Es haben schon Bundesliga-Trainer versucht, ihn auszuschalten, und es ist ihnen nicht gelungen. Wir haben aber eine ganz klare Marschroute, wie wir gegen ihn vorgehen wollen. Wenn er den Ball hat, wollen wir den Kreisläufer extrem gut decken, und vielleicht lieber ihn mal schiessen lassen. Im Cupfinal hat er super gespielt, vorher hat er aber auch etwas geschwächelt. Sein Wurf ist nicht mehr ganz so gut, wie er vor drei, vier Jahren noch war. Unser Plan ist, ihn etwas mehr schiessen zu lassen und dafür die Kreispässe abzufangen, die er so super spielt.

Viele Ihrer Spieler verdienen ihr Geld nicht ausschliesslich mit dem Handball. Mussten einige Ihrer Spieler heute noch arbeiten oder konnten sie sich voll auf den Match konzentrieren?

Wir haben viele Spieler, die studieren, aber auch einige, die arbeiten. Der Eine oder Andere arbeitete noch bis am Mittag, aber das höchste Pensum eines Spielers liegt bei 60 Prozent, was mit dem Handball vereinbar ist. In dieser wichtigen Playoff-Phase, wo es Schlag auf Schlag geht, können die Spieler es sich sicher so einrichten, dass sie genug Erholungszeit haben. Gerade für die Regeneration wäre es sicher idealer, wenn alle Profis wären, aber damit leben wir und bis jetzt ist es immer gut gegangen.

veröffentlicht: 11. Mai 2023 18:43
aktualisiert: 11. Mai 2023 18:43
Quelle: BärnToday

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