Die Kletter-WM in Bern steht an – holt die Schweiz Medaillen?
In der Postfinance Arena und der Curlinghalle in Bern laufen die letzten Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft im Sportklettern. Am 1. August geht es mit der Qualifikation beim Männer-Bouldern und einem darauffolgenden Eröffnungsfest auf dem Bundesplatz los, am 12. August findet dann der letzte Wettkampf statt. Der Schweizer Alpen-Club (SAC) ist für den Anlass verantwortlich.
Die Kletterwände in der Postfinance Arena stehen. Die Routen sind nicht zu sehen, damit sich die Athletinnen und Athleten keinen Vorteil verschaffen können.
Hoffnung auf Schweizer Medaillen
Antreten werden 631 Athletinnen aus 56 Nationen. 17 davon vertreten die Schweiz im Sportklettern, 16 beim Paraclimbing. Zweiteres ist ein «Leuchtturmprojekt» des SAC – Ziel ist es, den Sport inklusiv zu betreiben, wie Geschäftsführer Daniel Marbacher sagt. Zum ersten Mal wird es hier Preisgelder geben, wie der SAC mitteilt.
Die Ansprüche an die Schweizer Athletinnen und Athletinnen sind klar definiert: In der Kategorie Lead – dem Klettern mit Seil – soll eine Platzierung in den Top fünf zu her. Sascha Lehmann gilt hier als die Medaillenhoffnung des Schweizer Teams: Vor wenigen Wochen holte der Berner in Innsbruck einen Weltcupsieg. Lehmann meint dazu: «Das Athletenfeld wird sehr stark sein und für mich und alle anderen muss vieles zusammenpassen, um ganz vorne dabei sein zu können.»
Bei den Damen rechnet der SAC im Lead mit einem Platz unter den besten 20. Im Bouldern sorgt bei den Damen Petra Klingler für Hoffnung auf eine Topplatzierung. Die Zürcherin lebte während acht Jahren in Bern – wie sie erzählt, ist ihr die Stadt in dieser Zeit ans Herz gewachsen. «Die WM findet für mich bei mir zu Hause statt.» Es ist ein spezieller Wettkampf für sie, da es ihre letzte Teilnahme an einer WM ist. Die Spitzensportlerin wird im Sommer 2024 nach den Olympischen Spielen in Paris von der Wettkampfszene zurücktreten.
Sitzplätze bereits ausverkauft
Diesem Grossanlass geht eine langfristige Planung voraus. Im November 2020 erhielt der Standort Bern den Zuschlag für die WM – dabei setzte sich die Schweiz gegen China und Südkorea durch. 2021 wurde dann der Verein «WM Sportklettern 2023» für die Organisation gegründet, der die Planung des Anlasses übernahm. 20 Personen zählt das Team der Routenplaner und in den Wochen während der WM kommen rund 650 freiwillige Helferinnen und Helfer zum Einsatz.
Der Eintritt an den Qualifikationstagen ist gratis, die Sitzplätze für die Finaltage sind laut SAC bereits Ausverkauf. «Bei den Stehplätzen hat es noch Kapazität», sagt Martin Rhyner, Chief Operation Officer der WM. In der Curlinghalle können bis zu 1600 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz finden, in der Postfinance Arena gar bis zu 10'500.
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