Eine Podiumsdiskussion soll Licht in die Playoff-Frage bringen
Ab nächster Saison soll in der Super League nach einem neuen Modus gespielt werden. Das sorgt bei vielen Fussballbegeisterten für Unverständnis – im Wankdorf protestierten die Fans im Spiel gegen den FC St.Gallen lautstark und zeigten dem Verband «Swiss Football League» die Rote Karte.
Playoff-Protest im Wankdorf. #Bscyb pic.twitter.com/JMdSTd6k0L
— Zum Runden Leder (@zumrundenleder) October 8, 2022
Die Änderungen sind umstritten. In einer Podiumsdiskussion wird nun am Montagabend im Wankdorf darüber debattiert. Zu den Podiumsgästen zählen Mämä Sykora, der Chefredaktor des Fussballmagazins «Zwölf», Lukas Meier von der Fanarbeit Bern und Wanja Greuel, CEO des BSC Young Boys und Vizepräsident des Komitee der Swiss Football League. Auch vor Ort ist Brian Ruchti von Radio Gelb-Schwarz, der die Ostkurve Bern vertritt.
Wanja Greuel will Argumente der Befürworter offenlegen
Auf Anfrage erklärt YB-CEO Wanja Greuel, welche Position er an der Podiumsdiskussion einnehmen wird: «Ich werde in erster Linie meine Meinung vertreten und diese ist identisch mit der Meinung des Clubs. Wir als Club haben uns klar zum Thema geäussert.» Bereits vor rund fünf Monaten hatte sich YB klar gegen die Einführung von Playoffs ausgesprochen. Besonders mit Blick auf die sportliche Fairness kritisierte der Fussballclub den Abstimmungsentscheid der Swiss Football League. «Die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung ist gross», argumentierte der Verein.
Für Greuel sei es aber wichtig, dass man demokratische Entscheide akzeptiere. So wolle er an der Podiumsdiskussion auch die Argumente der Befürworter aufzeigen: «Es soll sicher auch darum gehen, das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Es ist nicht alles schwarz-weiss.»
Fanarbeit Bern sieht sich in der Vermittlerrolle
Die Fanarbeit Bern findet den Entscheid der Swiss Football League zu Playoffs ebenfalls problematisch. «Es gibt viele Aspekte, die man kritisch beleuchten muss», sagt Lukas Meier, Stellenleiter der Fanarbeit Bern.
Das Ziel der Podiumsdiskussion sei es nun, einen Gesamtüberblick auf das Thema zu schaffen. Früher habe man alle wichtigen Entscheide in Absprache mit allen Anspruchsgruppen gefällt, das habe hier gänzlich gefehlt, kritisiert Meier. «Es ist wichtig, diese Debatte zu führen und die Akteure sichtbar zu machen.»
«Wir sehen uns in der Vermittlerrolle und wollen den Dialog fördern», so Meier weiter. «Wir begrüssen die Lancierung dieser Debatte, die viele betrifft, besonders auch die Fans und Zuschauer.»
Die Podiumsdiskussion findet am Montag, 17. Oktober, in der Valiant Lounge im Wankdorf Stadion statt. Der Anlass beginnt um 20 Uhr.
(dak/sst)