Frauen-EM 2025 in der Schweiz mit grossen Zielen
Turnierdirektorin Doris Keller und Robert Breiter, der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes, machten an einer ersten Medienkonferenz im Hinblick auf das Grossereignis klar, dass sie dem Schweizer Frauenfussball mit der Europameisterschaft einen nachhaltigen Schub verleihen wollen. Angestrebt wird eine dauerhafte Steigerung der Anzahl lizenzierten Spielerinnen und der Vereine mit Frauen- und Mädchenteams.
Die Strahlkraft der UEFA Womens EURO 2025 wird beträchtlich sein. Davon kann man nach den Entwicklungen im Frauenfussball der letzten Jahre ausgehen. «Der Trend soll in der Schweiz weitergeführt werden», sagt Doris Keller. «Wir wollen, dass alle Spiele ausverkauft sind.» Damit würden rund 700'000 Tickets abgesetzt für die Partien in Basel, Bern, Genf, Zürich, St. Gallen, Luzern, Sitten und Thun. In erster Linie setzen die Organisatoren auf einheimisches Publikum, wie Doris Keller betonte.
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K.o-Runden-Spiele sind auch in Bern geplant
Über den Spielplan dürfte bald mehr bekannt werden. Klar ist, dass die kleineren vier Stadien in St. Gallen, Luzern, Sitten und Thun je drei Gruppenspiele austragen, während die anderen vier Genf, Basel, Zürich und Bern zusätzlich noch die Finalrunden-Partien unter sich aufteilen. Die Schweiz wird ihre ersten drei Partien in drei verschiedenen Stadien bestreiten.
Im Vorfeld kamen Stimmen auf, dass in Bern das Stadion nicht für die Finalphase des Turniers zur Verfügung stehen könnte. Dies, weil die Young Boys den Platz für die Vorbereitung und den Meisterschaftsstart der Saison 2025/26 nutzen wollen würden. Doch es sei noch nichts entschieden, sagt Doris Keller. «Es hat jeder seine Ziele, die er erreichen möchte. Ich verstehe, dass YB andere Interessen hat als vielleicht wir. Ich glaube aber, da finden wir schlussendlich einen guten Kompromiss, der hoffentlich für alle machbar ist.»
Es würden diesbezüglich Gespräche mit verschiedensten Parteien laufen. «Wir reden nicht nur mit YB, es ist auch die Stadt involviert und die UEFA und der Schweizer Fussballverband. Auch die Swiss Football League ist involviert. Es sind normale Vorgänge, die jetzt noch passieren müssen, bis wir den Spielplan finalisieren können.»
«Fussball-Infrastruktur in der Stadt Bern kann verbessert werden»
Das Wachstum des Frauenfussballs bringt auch Herausforderungen mit sich. Schon jetzt sind die Stadtberner Fussballvereine bei Juniorinnen und Junioren beliebt – der Platz, den Sport auszuüben, wird immer knapper. «Die Politik, die Klubs und der regionale Verband in Bern sind seit Jahren bemüht, mehr Fussballplätze zur Verfügung zu stellen», sagt SFV-Generalsekretär Breiter. In der Stadt Bern sei die Nutzungssituation nicht perfekt.
Das immer wachsende Interesse von Mädchen und Frauen am Sport verstärke diese Situation. «Ganz generell ist es so, dass in den Städten eher Engpässe bestehen, als auf dem Land.» Als konkretes Beispiel nennt Breiter den FC Breitenrain. Der Stadtklub hat rund 500 Kinder im Nachwuchs, «und für alle genau einen einzigen Fussballplatz. Das springt ins Auge – es reicht natürlich nicht».
Darum brauche es kontinuierliche Arbeit vom Verband, aber auch den Klubs und der Politik. Das Ziel des Schweizerischen Fussballverbands ist es, gleich viele Spielerinnen wie Spieler in der Schweiz lizenziert zu haben.
(sda/fho)