Kann sich YB gegen Schlusslicht Winterthur durchsetzen?

YB-Routinier Christian Fassnacht sprach nach dem Cup-Viertelfinal gegen den FC Thun von einem «souveränen Auftritt», Verteidiger Cédric Zesiger von einem Sieg, der «in dieser Höhe verdient» gewesen sei. Zurecht. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit war die zweite Hälfte gegen den Kantonsrivalen aus dem Oberland eine regelrechte Gala.

Etwas anders sehen die Leistungen von YB in der Meisterschaft aus. Zwar haben die Berner diese Saison erst ein einziges Mal verloren und diese Niederlage ist bereits ein halbes Jahr her. In den letzten vier Spielen gingen die Young Boys jedoch nur einmal als Sieger vom Feld, nämlich Mitte Februar beim 5:1-Sieg gegen St.Gallen. Die anderen drei Partien endeten unentschieden.

Oft im Rückstand

Oft liess YB in letzter Zeit die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen, um drei Punkte einfahren zu können. Ein weiteres Problem ist die letzte Konsequenz in der Defensive – im November spielten die Stadtberner zuletzt zu null. Zudem liess das Team von Raphael Wicky in der Anfangsphase der Spiele immer wieder die nötige Konzentration vermissen, um nicht in Rückstand zu geraten. In allen vier vergangenen Meisterschaftsspielen erzielte das gegnerische Team den ersten Treffer.

Natürlich: Solange YB in der Tabelle so dasteht wie aktuell, muss sich das Team keinerlei Sorgen machen. Der Vorsprung auf den Zweiten Servette beträgt stattliche 13 Punkte, was mehr als ein gutes Polster ist. Andererseits weiss YB ja aus der Vergangenheit, dass man sich nie auf seinem Vorsprung ausruhen sollte.

Winterthur im Aufwind

Winterthur ist zwar Tabellenletzter, wusste für seine Verhältnisse in letzter Zeit aber zu überzeugen. Nach der 1:5-Niederlage gegen YB Ende Januar verloren die Winterthurer nicht mehr. Wie bei den Young Boys schauten in vier Spielen drei Unentschieden und ein Sieg heraus. Gut möglich, dass der FCW auf der heimischen Schützenwiese mit seiner defensiven Spielweise auch gegen YB zu Punkten kommt.

Die YB-Fans dürften am Samstag wieder auf Tore vom genialen Duo Jean-Pierre Nsame und Cedric Itten hoffen. Die beiden Stürmer schiessen diese Saison Tore am Laufmeter. Sie könnten sich Ende Saison gar noch gegenseitig die Krone für den besten Torschützen der Super League streitig machen. Nsame steht momentan bei 13 Treffern, Itten bei 11.