Israel - Schweiz 1:1

Schweiz vergeigt Sieg gegen Israel und damit die vorzeitige EM-Quali

16.11.2023, 10:04 Uhr
· Online seit 15.11.2023, 19:39 Uhr
Die Schweiz hat am Mittwoch die vorzeitige Qualifikation für die EM 2024 in letzter Minute aus der Hand gegeben. Die Partie gegen Israel endete 1:1. Den Gegentreffer kassierte die Nati in der 89. Minute.
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Es ist das Muster dieser Qualifikation. Die Schweizer zeigen zu Beginn eine ansprechende Leistung, gehen in Führung, lassen in der zweiten Halbzeit jedoch auf unerklärliche Weise nach und werden dafür bestraft. Auch im ungarischen Felcsut, das von Israel als Austragungsort gewählt wurde, weil durch den Krieg keine Spiele im heimischen Land möglich sind, stehen die Spieler von Trainer Murat Yakin nach Schlusspfiff bedröppelt auf dem Feld.

Es läuft die 88. Minute, als die Schweizer in der Abwehr alles andere als souverän agieren, und der Ball irgendwie beim kurz davor eingewechselten Shon Weissman landet. Dieser schiesst aus der Drehung und bezwingt Yann Sommer. Kurz dürfen die Schweizer noch auf den VAR hoffen, doch der Treffer hält der Überprüfung stand.

Es ist das vierte Mal in den letzten fünf Spielen, dass die sich Schweiz trotz 1:0-Führung mit der Punkteteilung zufriedengeben muss. Nach Rumänien, Kosovo und Belarus profitierte nun auch Israel von der offensichtlich herrschenden Verunsicherung bei den Schweizern.

Vargas erzielt die Führung

Der Ausgleich der Israeli war verdient. Sie waren es, die in der zweiten Halbzeit das Spieldiktat übernahmen und für gefährliche Tor-Aktionen sorgten. Erst landete Anan Khalailis Kopfball an der Latte, dann sprang der Ball nach einem missglückten Klärungsversuch an den Arm des sich im Strafraum befindenden Cédric Zesigers. Der Innenverteidiger, der den Vorzug gegenüber Nico Elvedi erhalten hatte und sein erst drittes Länderspiel bestritt, hatte viel Glück, dass nicht auf Penalty entschieden wurde. Während Israel entschlossen aufspielte, waren die Schweizer kaum wiederzuerkennen.

Zwar war die erste Halbzeit nicht überragend gewesen, jedoch konnte das Team von Trainer Murat Yakin, der etwas überraschend Xherdan Shaqiri auf der Bank liess, das Spiel weitgehend kontrollieren. Ruben Vargas war es schliesslich, der für die Erleichterung sorgte, und die Schweiz in der 36. Minute in Führung brachte. Rechtsverteidiger Edimilson Fernandes hatte gesehen, dass der Offensivspieler des FC Augsburg auf der anderen Seite unbedrängt war. Die schöne Flanke verwertete Vargas per Kopf. Es war dessen sechster Treffer im Nationalteam, der zweiten in diesem Jahr. Bereits im März hatte er gegen Israel für die Eröffnung des Skores gesorgt.

Am Samstag gegen Kosovo

Und beinahe hätte Vargas noch vor der Pause nachgedoppelt. Nach einem schönen Pass in den Lauf wählte der 25-Jährige jedoch Kraft statt Genauigkeit, weshalb der Ball von der Querstange abprallte.

So blieb am Schluss zum wiederholten Mal der grosse Frust. Der Plan, sich nicht von den speziellen Umständen ablenken zu lassen, missglückte. Es folgen nun die heissen Partien gegen Kosovo (am Samstag in Basel) und gegen Rumänien (am Dienstag in Bukarest).

Xhaka ist jetzt Rekordspieler

Granit Xhaka bestritt am Mittwochabend in der EM-Qualifikation gegen Israel seinen 119. Einsatz für die Schweizer Nationalmannschaft. Der 31-jährige Basler Mittelfeldspieler ist damit alleiniger Rekord-Internationaler.

Xhaka überholte den Zürcher Heinz Hermann, der auf den Tag genau 36 Jahre lang Schweizer Rekord-Nationalspieler war. Der heute 65-Jährige hatte am 15. November 1987 mit seinem 81. Länderspiel, einer Partie der EM-Qualifikation in Malta, den Verteidiger Severino Minelli abgelöst. Dieser war selber 48 Jahre lang Rekord-Internationaler gewesen (von 1939 bis 1987).

Auch wenn nicht ausgeschlossen ist, dass auch Xhaka den Rekord über Jahrzehnte hinweg behält, so ist die Dichte hinter ihm doch deutlich grösser als bei seinen Vorgängern. Xherdan Shaqiri steht bei 117 Länderspielen, Ricardo Rodriguez bei 112. Im internationalen Vergleich belegt Xhaka noch keinen Platz unter den Top 200. Angeführt wird diese Liste von Portugals Cristiano Ronaldo (203 Länderspiele).

(sda/hap)

Hier gibts den Ticker zum Nachlesen:

veröffentlicht: 15. November 2023 19:39
aktualisiert: 16. November 2023 10:04
Quelle: ZüriToday

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