Ein Jahr im Amt

YB-Trainer Wicky: «War ein schönes Jahr mit unglaublichen Emotionen»

02.07.2023, 06:13 Uhr
· Online seit 01.07.2023, 16:43 Uhr
Raphael Wicky ist am Samstag genau seit einem Jahr Trainer der Young Boys. Im Interview zieht der Walliser Bilanz zu seiner ersten Saison in Bern und verrät, was sein Schlüssel zum Erfolg ist.
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BärnToday: Sie sind nun seit einem Jahr bei YB, haben Sie das schon realisiert?

Raphael Wicky: Realisiert habe ich es schon, aber es ist sehr schnell vorbeigegangen. Wir haben gerade noch mit dem Staff darüber diskutiert, dass wir schon wieder am Burkhalter-Cup sind und nach Gstaad ins Trainingslager gehen. Es war ein sehr schönes Jahr mit unglaublichen Emotionen.

Wenn Sie etwas herauspicken müssten, welches Ereignis in diesem Jahr mit YB war für Sie am schönsten?

Ein einziges herauszupicken, ist sehr schwierig. Wir haben natürlich mit dem Double Geschichte geschrieben. Diese Emotionen zu Hause im Stadion, mit den Fans, mit den Familien und mit den Spielern zusammen erleben zu können, war unvergesslich und fantastisch. Das kann man nicht auf einen Moment reduzieren. Aber natürlich, wenn man nach dem Luzern-Spiel vor ausverkauftem Haus Schweizer-Meister geworden ist und die Familie im Stadion hat – in meinem Fall meine Eltern und meine Schwiegereltern aus Los Angeles – und das mit den Fans und mit allen zusammen feiern kann, und wenn man sieht wie verbunden diese Stadt und der Club sind und wie alle sich freuen, dann ist das wirklich ein fantastischer Moment.

Sie können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Was ist Ihr Schlüssel zum Erfolg?

Einer der Schlüssel ist sicher der Zusammenhalt im Verein und dass es ein Miteinander ist. Das fängt von oben an. Die Zusammenarbeit mit Christoph Spycher, Steve von Bergen und seinem Team ist die Basis. Die Zusammenarbeit mit dem Staff und natürlich der Zusammenhalt in der Mannschaft, in der alle von Anfang an miteinander und füreinander gearbeitet haben. Ich glaube, das ist die Basis für eine erfolgreiche Gruppe. Dann kommt die Qualität, die wir haben. Wir haben sehr gute Spieler. Wir hatten an Heimspielen einen unglaublichen Zuschauerschnitt von 29'000 Zuschauern. Das trägt dazu bei, dass man sich fast unbesiegbar fühlt und nach vorne gepusht wird. Es gibt also nicht nur einen einzigen Schlüssel, sondern mehrere.

Welcher Moment in dieser Saison war vielleicht eher schwierig?

Wir haben ja zum Glück nicht so oft verloren und viele positive Momente gehabt. Aber es ist klar, dass es ein harter Moment war, als wir gegen Anderlecht, wo wir über zwei Spiele gesehen wahrscheinlich die bessere Mannschaft waren, im Penaltyschiessen herausgeflogen sind. Es ist nicht einfach, nach diesen negativen Emotionen wieder aufzustehen. Aber auch da hat der gesamte Verein und die Mannschaft super reagiert und drei Tage später in Winterthur 5:1 gewonnen.

Sie haben als Trainer ihre ersten Titel gewonnen. Wie stolz sind Sie darauf?

Sehr stolz und sehr glücklich. Stolz darf man auch sein, das dürfen alle, die daran gearbeitet haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass man Meister wird und es ist noch weniger selbstverständlich, dass man das Double holt. Das sieht man ja daran, dass wir es in 125 Jahren nur drei Mal geschafft haben. Also darf man darauf stolz sein und das bin ich auch. Und das nimmt uns auch niemand mehr. Es sind Momente und Emotionen, die wir nie vergessen werden. Aber jetzt sind wir in der Vorbereitung der neuen Saison. Da müssen wir uns wieder jeden Tag alles erarbeiten.

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veröffentlicht: 1. Juli 2023 16:43
aktualisiert: 2. Juli 2023 06:13
Quelle: BärnToday

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