«Arm dran»

Oberaargauer Töff-Star Dominique Aegerter legt sich unters Messer

· Online seit 23.05.2023, 16:35 Uhr
Seit kurzem hat Dominique Aegerter eine Narbe am rechten Unterarm – so wie viele andere Motorrad-Rennfahrer auch. Diese stammt von einer Operation, der sich der Oberaargauer vor zehn Tagen in San Marino unterzogen hat. Grund dafür ist das gefürchtete «Armpump»-Phänomen bei Töffpiloten.
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Seit dieser Saison fährt Dominique Aegerter aus dem bernischen Rohrbach an der Superbike-WM mit. Seine Yamaha Rennmaschine hat 220 PS. Deshalb ist es körperlich sehr anspruchsvoll, die Maschine im Rennen zu beherrschen. Trotz intensivem Training kann es sein, dass der Arm, mit dem der Töffpilot Gas geben muss, an seine Grenzen kommt. Das Phänomen nennt sich «Armpump». Es kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der rechte Arm mitten im Rennen taub wird oder dass die Hand des Piloten einschläft. Bei über 200 km/h kann das sehr gefährlich werden.

Wenn der Muskel keinen Platz hat

Der medizinische Fachbegriff dafür lautet «Kompartmentsyndrom». Dabei dehnt sich der Muskel durch die hohe Belastung so sehr aus, dass er in seiner «Hülle», der Faszie, zu wenig Platz hat. Das kann zu Durchblutungsstörungen, Schmerzen und Taubheit führen. Ein solcher Druckanstieg ist ein medizinischer Notfall und muss sofort behandelt werden.

Viele Piloten aus den leistungsstarken Königsklassen MotoGP und Superbike kennen das «Armpump» Phänomen. Die meisten haben sich schon lange operieren lassen. Bei diesem Eingriff wird die Muskelhülle «geöffnet», damit es auf dem Töff zu keinen Einengungen mehr kommen kann.

Superbike Töff braucht mehr Kraft

Dominique Aegerter ist in seiner Karriere bisher weniger starke Maschinen gefahren. Deshalb ist die Belastung für seinen «Gas-Arm» und damit die Gefahr eines «Armpumps» in dieser Saison bei den starken Superbike-Maschinen deutlich grösser. Er müsse nun viel mehr mit den Armen arbeiten, sagt Dominique Aegerter auf Anfrage. Und: Er habe bei den Rennen in dieser Saison immer wieder Schmerzen im Unterarm gehabt und sich verstellen müssen auf dem Töff.

Die Operation hat Aegerter in San Marino machen lassen. Der Arzt sei ein Spezialist auf seinem Gebiet und habe diesen Eingriff schon bei vielen anderen Töfffahrern gemacht. Der Eingriff sei gut verlaufen und es gehe ihm gut, sagt der 32-jährige Oberaargauer. Er sei zwar noch in der Erholungsphase und sein Arm sei noch etwas geschwollen, sagt Aegerter weiter. Rumpf und Beine könne er aber bereits wieder trainieren. Er verbringe täglich Zeit auf dem Hometrainer.

Anfang Juni wieder am Start

Den Zeitpunkt für die Operation hat Aegerter auf die knapp vierwöchige Meisterschaftspause gelegt. So bleibe genug Zeit für die nötige Erholung und Genesung, sagt Aegerter. «Am ersten Juni-Wochenende findet in Misano das nächste Superbike Rennen statt und es sieht gut aus, dass ich dann an den Start gehen kann. Ich hoffe, dass ich dann den Arm wieder zu 100-Prozent brauchen und während dem ganzen Rennen volle Leistung zeigen kann. Dann hat sich die Operation gelohnt»

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veröffentlicht: 23. Mai 2023 16:35
aktualisiert: 23. Mai 2023 16:35
Quelle: 32Today

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