Vor der Heim-WM

Seeländer OL-Läuferin Simona Aebersold: «Die Vorfreude ist riesig»

· Online seit 11.07.2023, 05:41 Uhr
Am Dienstag startet die Orientierungslauf-Weltmeisterschaft in Flims-Laax. Mit dabei: die Seeländerin Simona Aebersold. Im Interview erklärt die 25-Jährige, wie sie sich auf den Anlass vorbereitet hat, wer sie vor Ort unterstützt und warum etwas Nervosität von Vorteil sein kann.
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Am 11. Juli startet die WM: Wie gross ist die Vorfreude und die Nervosität?

Die Vorfreude auf die WM ist riesig. Ich durfte bereits zwei Heim-WMs als Zuschauerin erleben. Die Heim-WM 2012 habe ich noch gut in Erinnerung. Die Stimmung damals war mega. Die Schweizer Zuschauerinnen und Zuschauer enttäuschen nie. Von dem her freue ich mich sehr auf die WM. Selbstverständlich bin ich aber auch nervös, was aber vor so einem grossen Wettkampf dazu gehört. Ich bin mir sicher, dass die Nervosität gut tut. Nur so kann ich meine besten Leistungen zeigen.

Wie haben Sie sich in den letzten Tagen vorbereitet?

Ich war letzte Woche mit dem Schweizer Team noch in einem Trainingslager. In den Wäldern von Films, die nicht zum Wettkampfgebiet gehören, bereiteten wir uns auf die WM vor. Dort konnten wir noch einige Schlüsseltrainings absolvieren.

Gegenüber TeleBärn sagten Sie, Ihr Ziel sei die Goldmedaille. Könnte es für Sie von Vorteil sein, dass die WM in der Schweiz stattfindet?

Klar ist es für uns Schweizer ein Vorteil, dass die WM in der Schweiz stattfindet. Wir kennen alles und wissen, wie es läuft. Zudem sind uns die Kultur und das Essen hier bekannt. Wir finden uns also sehr gut zurecht. Das Langdistanzgelände kommt uns Schweizern mit der alpinen Umgebung entgegen. Das Mitteldistanzgelände und das Staffelgelände sind hingegen eher skandinavisch, weshalb sicherlich eher die Skandinavier einen Vorteil haben.

Fünf Sekunden trennten Sie 2019 vom WM-Titel. Wie war es damals für Sie, den ersten Platz so knapp zu verpassen?

Das war hart. Doch es war meine erste WM bei der Elite. Ich ging ohne Erwartungen dorthin. Es ist schliesslich nicht üblich, an der ersten WM gleich Medaillen zu holen. Ich hatte davor bereits eine Langdistanzmedaille geholt. Von dem her war auch die Silbermedaille etwas Grosses für mich. Statt mich über die fünf Sekunden Rückstand zu ärgern und dem WM-Titel nachzutrauern, habe ich mich über die Silbermedaille gefreut.

Wer wird Sie in Flims-Laax unterstützen?

Meine Eltern werden vor Ort sein. Sie sind an jeder WM dabei und feuern mich an. Speziell ist, dass mein Fanclub und Freunde mitfiebern werden. Ich freue mich auf die vielen Schweizer Fans, die den langen Weg ins Ausland oft nicht auf sich nehmen und die WM am Fernsehen mitverfolgen. Diesmal sind sicherlich viele Schweizer Fans vor Ort.

Wie geht es nach der WM weiter? Haben Sie auch schon die EM in den Sprintdisziplinen in Norditalien im Hinterkopf?

Nach der WM geht es direkt nach Tschechien weiter, wo der zweite Weltcup dieses Jahres stattfinden wird. Damit ich mich darauf vorbereiten kann, gehe ich gleich nach der WM dort hin. Dann kommen wieder die Sprintdisziplinen ins Spiel. Ziel nach der WM wird es sein, sich wieder vermehrt auf diese zu fokussieren und die Abläufe aufzufrischen. Im Oktober steht schliesslich die Sprint-EM in Italien vor der Tür. Bis dann bleibt aber zum Glück noch Zeit, um den Sprint wieder «up to date» zu bringen.

Wie schwer ist es, den Orientierungslauf mit Ihrem Teilzeitstudium zu vereinbaren? Haben Sie je eine freie Minute?

Es ist sicherlich nicht einfach, da ich praktisch nie zu Hause bin. Seit März dieses Jahres war ich eine Woche daheim. Den Rest der Zeit verbrachte ich unterwegs in Trainingslagern oder an Wettkämpfen. Ich probiere, in der freien Zeit an meinem Studium weiterzumachen. Für mich wird das Studium aber insgesamt länger dauern als für andere.

(ris/lae)

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veröffentlicht: 11. Juli 2023 05:41
aktualisiert: 11. Juli 2023 05:41
Quelle: BärnToday

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