Quelle: TeleBärn / Nicola Lohri / Quinn Lauener / BärnToday / Warner Nattiel
Wie im letzten Jahr, als der Riesenslalom in Adelboden erstmals ausverkauft war, sind die 24'000 Tickets für Samstag vergriffen. Und dies bereits seit über einem Monat. Der Grossandrang der Fans dürfte mitunter daran liegen, dass erneut ein heimischer Sieg in der Luft liegt. Im Zentrum des Interesses steht Odermatt, der bereits die beiden letzten Jahre am Chuenisbärgli triumphiert hat. Aber auch im Slalom vom Sonntag bestehen für die Schweizer Podestchancen. Ein Überblick:
Wann gab es in Adelboden zuletzt einen Riesenslalom-Hattrick?
Im Jahr 2001 holte sich Hermann Maier seinen dritten Adelboden-Erfolg in Serie. Der Österreicher hatte auch 1998 und 1999 gewonnen, 2000 war das Rennen abgebrochen worden. Sogar vier Siege in Folge holte Ingemar Stenmark, der die Riesenslaloms von 1979 bis 1982 für sich entschied. Nach einem Jahr Unterbruch feierte der Schwede 1984 seinen fünften Triumph im Berner Oberland, eine – im Riesenslalom – bisher unerreichte Marke.
Was sagt Odermatt im Hinblick aufs Heimrennen?
Auf den möglichen Hattrick angesprochen, hält sich Marco Odermatt bedeckt. «Das wäre natürlich schön, aber es ist sowieso immer speziell, hier Rennen zu fahren. Der Hattrick würde gleichviel auslösen wie ein ‹normaler› Sieg.» Saisonübergreifend steht der 26-jährige Nidwaldner in seiner Paradedisziplin bei sechs Siegen in Serie, er wirkt unantastbar. «Es passt seit einer Weile alles zusammen», so Odermatt.
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Und trotzdem schreibe jedes Rennen seine eigene Geschichte. Besonders die erwartet schwierigen Bedingungen mit viel Schnee bringen für den Schweizer Teamleader einige Fragezeichen mit.
Wer könnte Odermatt gefährlich werden?
Nach dem Ausfall von Marco Schwarz, dem letzten Riesenslalom-Sieger, der nicht Odermatt hiess, sticht vor allem der Kroate Filip Zubcic hervor. Dieser fuhr in Adelboden schon dreimal in den 2. Rang und musste sich am 17. Dezember in Alta Badia um nur 19 Hundertstel gegenüber Odermatt geschlagen geben. Nicht abschreiben darf man auch Alexis Pinturault (dreimaliger Adelboden-Sieger), Zan Kranjec (einmaliger Adelboden-Sieger) oder Henrik Kristoffersen, der sich am Chuenisbärgli bekanntlich wohl fühlt.
Was sagt Loïc Meillard vor dem Klassiker?
Von Odermatts Teamkollegen wird Loïc Meillard, der in den Adelboden-Riesenslaloms 2021 und 2023 Dritter wurde, am meisten zugetraut. In diesem Winter fährt der 27-Jährige konstant in die Punkte, der Sprung aufs Podest gelang ihm jedoch noch nicht. «Es fehlt nicht viel, die Grundlagen stimmen», sagt der letztjährige WM-Silbermedaillen-Gewinner im Riesenslalom. Jetzt gelte es, erstmals in dieser Saison zwei Läufe fehlerlos ins Ziel zu bringen. Meillard kann sich dank dem Slalom vom Sonntag doppelt Hoffnungen machen. Im letzten Jahr verpasste er das Slalom-Podest um bloss eine Hundertstel. «Es ist ein Hang, der mir liegt. Ich freue mich sehr auf das Wochenende.»
Wie sieht es im Slalom aus?
Während es im Riesenslalom einen klaren Favoriten gibt, ist die Ausgangslage für den Slalom am Sonntag offen. Marco Schwarz, der nach zwei Slaloms in dieser Saison die Disziplin anführt, fehlt verletzt, Vorjahressieger Lucas Braathen ist zurückgetreten. Entsprechend gross ist das Feld der Siegesanwärter, zu dem Namen wie Manuel Feller, Dave Ryding, Clément Noël, Henrik Kristoffersen oder Linus Strasser gehören. Von den Schweizern gilt Daniel Yule als erster Anwärter auf einen Podestplatz. Von denen gab es für die Schweiz nur zwei, seit der Slalom im Jahr 2000 wieder ins Programm aufgenommen wurde. Dafür standen Marc Berthod (2007) und Daniel Yule (2020) gleich zuoberst auf dem Treppchen.
Welche Wetterbedingungen erwarten die Skifahrer?
Wie im letzten Jahr waren die Temperaturen in Adelboden zuletzt hoch. Sorgen um zu wenig Schnee muss man sich jedoch nicht machen, die Piste ist auch dank des angelegten Kunstschneedepots bereit. Die Bedingungen dürften jedoch garstig werden. Ab Freitag wird es kalt und viel Niederschlag ist angekündigt. Um die Piste vom erwarteten Neuschnee zu befreien, stehen an den Renntagen über 200 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, die – sollten sich die Prognosen bewahrheiten – wohl die ganze Nacht durcharbeiten werden müssen.
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(sda)