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Ex-Profi Kratochvil über US Open: «Wenn Bencic einen Lauf hat, ist alles möglich»

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Ex-Profi Kratochvil über US Open: «Wenn Bencic einen Lauf hat, ist alles möglich»

28.08.2023, 17:48 Uhr
· Online seit 28.08.2023, 17:47 Uhr
Mit Dominic Stricker, Belinda Bencic, Marc-Andrea Hüsler und Stan Wawrinka starten vier Schweizer Tennis-Asse am letzten Grand Slam des Jahres. Tennis-Experte und SRF-Kommentator Michel Kratochvil verrät, was er ihnen zutraut.
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BärnToday: Michel Kratochvil, Dominic Stricker trifft in der ersten US-Open-Runde am Montag auf den Australier Alexei Popyrin. Wie schätzen Sie seine Chancen ein?

Michel Kratochvil: Das wird sicher ein taffes Duell. Stricker hat seinen Erstrunden-Match in Wimbledon – den ersten Match, den er überhaupt an einem Grand Slam gewonnen hat – gegen Popyrin im 5. Satz gewonnen. Es ist natürlich ein positives Zeichen, wenn er wieder gegen jemanden starten kann, den er bereits geschlagen hat.

Also bestehen auch im Duell an den US Open Siegeschancen für den Berner?

Absolut. Nach drei Matches, die Stricker in der Qualifikation bereits gespielt hat, glaube ich, er könnte einen kleinen Vorteil haben – auch wenn diese natürlich Energie kosten. Aber er ist bereits ins Turnier gestartet – Popyrin noch nicht.

Wie weit kommt Stricker Ihrer Meinung nach an den US Open?

Aktuell ist für Dominic die Qualifikation aktuell bereits ein Erfolg. Wenn er einige Runden gewinnen könnte, wäre das natürlich super. Aber zu erwarten, dass er in die zweite Woche kommt, wie ein Top-50-Spieler, ist vielleicht noch etwas früh. Wenn er die erste Runde meistern könnte, wäre das bereits sensationell. Da hat er vielleicht sogar eine kleine Favoritenrolle. Danach hat er nichts zu verlieren und kann alles geben.

Dominic Stricker ist nicht der einzige Schweizer, der am Turnier im Einsatz steht. Belinda Bencic trifft am Montag um 17 Uhr auf die Russin Kamilla Rakhimova. Was trauen Sie der Flawilerin zu?

Für den heutigen Match müsste Belinda eigentlich einen Pflichtsieg erreichen. Aus meiner Sicht gehört sie in der erweiterten Runde zu den Favoritinnen für einen Grand-Slam-Sieg – schliesslich ist sie Olympia-Siegerin. Bisher hat es bei Grand Slams noch nicht ganz gereicht. Aktuell werden ihre Konkurrentinnen immer stärker. Aryna Sabalenka, Jelena Rybakina und Iga Swiatek sind sicher die grossen Favoritinnen auf den Turniersieg. Aber die US Open dauern über zwei Wochen. Wenn Belinda einen Lauf hat und bis in den Halbfinal kommen sollte, ist alles möglich.

Auch der 38-jährige Stan Wawrinka ist wieder mit von der Partie. In der ersten Runde trifft er auf den Japaner Nishioka.

Für Stan sprechen seine Erfahrung und sein Spiel über fünf Sätze. Ich glaube, er ist bei Grand Slams sogar noch etwas stärker als bei gewöhnlichen ATP-Turnieren – trotz seines Alters und seiner Physis. In den letzten Monaten hat er bewiesen, dass sein Formstand nach oben geht. Nishioka ist ein schwieriger Gegner – gerade auf Hartplatz. Aber ich glaube, da könnte durchaus etwas drinliegen. Betrachtet man die Auslosung, würde ich Stan zutrauen, bis in die dritte Runde vorzustossen. Dort könnte er auf Jannik Sinner stossen – das wäre natürlich ein Traumduell.

Wenn es um den Turniersieg bei den Männern geht, werden die Namen Djokovic und Alcaraz am häufigsten genannt. Sehen Sie das auch so?

Absolut. Die beiden sind quasi «Fire and Ice» – zwei komplette Gegensätze. Die beiden jungen Amerikaner Ben Shelton und Sebastian Korda sind sicher auch erwähnenswert – ebenso wie Jannik Sinner, den ich ebenfalls zum Favoritenkreis zählen würde. Aber Djokovic gegen Alcaraz wäre sicher ein Traumfinal.

(lae)

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veröffentlicht: 28. August 2023 17:47
aktualisiert: 28. August 2023 17:48
Quelle: BärnToday

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