Nemo ist nonbinär: «Fühle mich weder als Mann noch als Frau»
Mit Songs wie «Himalaya» und «Du» stürmte Nemo in den Jahren 2016 und 2017 als Teenager die Schweizer Charts. In letzter Zeit war es ruhig um Nemo – das Musiktalent aus Biel ist 2021 nach Berlin ausgewandert und hat das Singen in Schweizerdeutsch erstmals hinter sich gelassen.
Nemo widmet sich inzwischen der englischsprachigen Musik. In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» spricht Nemo über die neue Single «This Body» und die Erkenntnis, nonbinär zu sein: «Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau.»
In «This Body» (erscheint am Freitag, 17. November) geht es darum, dass sich Nemo lange nicht wohl im eigenen Körper gefühlt hat. Lange sei es schwierig gewesen, zu beschreiben, «was in mir drin los war». Gespräche mit anderen nonbinären Menschen hätten viel Klarheit geschaffen, so Nemo weiter.
«Ich war damit allein»
«Das Lied ist in einer Zeit entstanden, in der ich damit recht allein war, weil ich mich gegenüber anderen noch nicht öffnen konnte.» Der Song habe aber auch «eine hoffnungsvolle Note»: «Ich habe grosses Glück mit den Menschen in meinem Umfeld. Sie haben es super liebevoll aufgenommen, als ich davon erzählt habe.»
Das Leben in Berlin sei einfacher als jenes in der Heimat: «In der Schweiz sagen mir ständig Leute, wer ich bin.» In Berlin sei Nemo nicht mehr nur «der junge Mundartrapper». Die deutsche Hauptstadt eigne sich gut dazu, neue Leute kennenzulernen.
Schweizerdeutsch noch nicht (ganz) Geschichte
Nun hofft Nemo darauf, dass die Fans das Outing akzeptieren – und auch auf die englischsprachige Musik abfahren. Mundart schränke mehr ein als Englisch, zudem stammt Nemos Grosi aus Kalifornien. Aber: «Nemo auf Schweizerdeutsch ist wie ein Buch im Regal. Vielleicht hab ich mal Lust, es wieder zu öffnen.»
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