Bayern will mehr Trinkwasser aus dem Bodensee holen
Die einen machen Ferien am Bodensee, andere kennen das «schwäbische Meer» vom Flanieren am Ufer in Kreuzlingen oder Konstanz. Das Gewässer zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz ist aber auch Trinkwasserspender. Vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg, über 110'000 Personen im Kanton Thurgau und die Stadt St.Gallen versorgt der See mit Wasser.
Mehrere hundert Kilometer Leitungen
Nun will auch Bayern mehr Wasser aus dem See beziehen. Bisher floss nur wenig Trinkwasser in das deutsche Bundesland. In einer Studie würden Fernleitungen vom Bodensee in den Norden Bayerns geprüft, schreibt SRF. Heute stammt der Grossteil des bayrischen Trinkwassers aus dem Grundwasser.
Grund für die zusätzliche Versorgung aus dem Bodensee ist die Wasserknappheit bei Trockenheit. Damit hätten Orte wie Franken oder Niederbayern zu kämpfen, die weit weg vom Bodensee liegen. Darum brauche es ein Netz aus mehreren hundert Kilometern neuer Wasserfernleitungen.
Mehr Wasserverlust durch Verdunstung
Laut einer Vereinbarung dürften die drei angrenzenden Länder 10 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem See ziehen, im Durchschnitt wird aktuell 5,4 Kubikmeter – also etwas mehr als die Hälfte – abgepumpt. Jährlich seien es zwei Prozent des zugeführten Wassers, welches als Trinkwasser entnommen wird. Durch Verdunstung verliere der See mehr Wasser.
(log)