Am Montagabend erschütterte ein weiteres Beben der Stärke 6,4 die türkische Provinz Hatay. Die ständige Angst und der Kampf ums Überleben treibt viele Menschen zur Flucht aus dem Katastrophengebiet. Dazu gehören auch Angehörige von Salman Dogan aus Muri bei Bern.
«Die Situation ist momentan extrem schwierig», berichtet Dogan. «Ich habe fünf Angehörige verloren – eine junge Familie mit Kindern. Ich habe auch Angehörige, die ihr Dorf verlassen mussten, weil sie sich dort nicht mehr sicher fühlten.» Manche hätten sich in umliegenden Dörfern niedergelassen, andere seien in die Schweiz geflüchtet.
Diese Voraussetzungen sind für die Einreise nötig
Dies ist für alle möglich, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. «Damit man ein entsprechendes Gesuch einreichen kann, muss das Haus oder die Wohnung, in der man gewohnt hat, zerstört sein», erklärt Samuel Wyss, Mediensprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM). «Dann ist es wichtig, dass man Familienangehörige in der Schweiz hat, die für einen bürgen und die finanziellen Kosten übernehmen.» Ebenfalls zwingend sei ein gültiges Reisedokument.
Salman Dogans Onkel erfüllt diese Bedingungen. Da er bereits vor der Katastrophe ein Visum für die Schweiz besass, sei die Einreise für ihn relativ einfach gewesen, erzählt Dogan. «Ich weiss aber von anderen Beispielen, dass es eben doch nicht so einfach ist – gerade Menschen, die nicht unmittelbar vom Erdbeben betroffen sind. Aber die psychischen Schäden tragen alle zusammen.» Deshalb setzt sich Dogan weiterhin für seine Angehörigen ein, indem er mit Kolleginnen und Kollegen Geld sammelt und Hilfe vor Ort leistet.
(lae)