Staatsanwaltschaft fordert 19 Jahre

Das war der erste Tag im Kiental-Prozess

22.09.2022, 22:19 Uhr
· Online seit 22.09.2022, 11:07 Uhr
Am Donnerstag äusserte sich eines der Opfer im Kiental-Prozess vor dem Regionalgericht Oberland. Es habe den Täter gekannt und sei von ihm zur Griesschlucht gelockt worden. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe, das Opfer sei gestolpert. Die Staatsanwaltschaft fordert für die Vergehen des Angeklagten 19 Jahre Haft.
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Das ist am Donnerstag passiert

Der Mann, der im November 2019 im Kiental von einem Bekannten in eine Schlucht gestossen worden sein soll, trat am Donnerstag als Zeuge vor Gericht. Währendessen war der Angeklagte, ein 65-jähriger Schweizer, nicht im selben Raum. Das Opfer erzählte, wie es vom Angeklagten über den Abgrund geschubst wurde. Er habe sich noch an einem Bäumchen festhalten können, doch der Mann löste den Griff. Er verbrachte die eisige Nacht in der Schlucht, er habe Angst gehabt, um Hilfe zu rufen. Am Nächsten Tag konnte er sich hinaufretten und wurde von einem vorbeifahrenden Auto ins Spital gebracht.

Der Angeklagte bestreitet diesen Vorwurf. Er habe mit dem Opfer eine gute Beziehung geführt, die beiden hatten Sex miteinander. Dies war auch sein Ziel, als er mit dem jungen Mann – unter dem Vorwand von Messarbeiten – zur Griessschlucht ging. Beim Abmessen sei das Opfer wohl gestolpert, da er bekifft gewesen sei. Der Angeklagte dachte, dass jede Hilfe zu spät sei. Deshalb sei er nach Hause gegangen und habe nach dem Abendessen Bürosachen erledigt.

Für die Staatsanwältin sind die Aussagen des Zeugen glaubhaft. Sie fordert 19 Jahre Haft für den angeklagten Schweizer. Der Anwalt des Überlebenden forderte nebst einer Verurteilung 30'000 Franken Genugtuung.

Für Freitag ist das Plädoyer der Verteidigung geplant. Das Urteil wird am 17. Oktober 2022 eröffnet. Für den Angeklagten gilt bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils die Unschuldsvermutung.

Quelle: TeleBärn

Die Details des ersten Prozesstages

(sda/pfl/ape)

veröffentlicht: 22. September 2022 11:07
aktualisiert: 22. September 2022 22:19
Quelle: BärnToday

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