«Eine Strassenblockade hat einen grösseren Effekt als ein Protest vor dem Bundeshaus»
Quelle: BärnToday / Warner Nattiel
Am Dienstagmorgen haben mehrere Aktivistinnen und Aktivisten im Wankdorf durch eine Blockade Aufsehen erregt. Mehrere Personen haben sich am Boden festgeklebt, um den Verkehr zu behindern.
Twitter-User reagieren harsch
Auf Twitter haben sich etliche User über die Aktion geäussert. Unter den Rückmeldungen sind einige Kommentare, die sehr negativ ausfallen.
Bin der Meinung, dass das nicht der richtige Weg ist. Der Unsinn mit dem Klebstoff ist Sache der Demonstranten, ich bin dafür dass bei der Räumung darauf KEINE RÜCKSICHT darauf genommen wird. Hoffentlich tut‘s beim Abtransport weh!!
— Hubmann Fredy (@FredyHubmann) October 11, 2022
Auch der Politiker Martin Hartmann äussert sich auf Twitter über die Blockade. Für ihn ist der Fall klar, die Aktion sei nicht sinnvoll.
Nur Klimaidioten verfügen über die entsprechende Dummheit, erstaunt zu sein, wenn sie auf einer Autostrasse überfahren werden. Die Haftung ist klar: Wer sich auf eine Strasse stellt handelt grobfahrlässig und verdient keinen rechtlichen oder medizinischen Schutz.
— Martin Hartmann 🐵🍅 (@hardmanpolitics) October 11, 2022
Keinen Image-Schaden
Trotz negativen Rückmeldungen auf Twitter, glaubt Cloé Jans, Projektleiterin und Mediensprecherin beim GFS Bern, nicht, dass solche Aktionen dem Image von Klimabewegungen schaden: «Die Problemwahrnehmung zu Umweltfragen ist sehr breit vorhanden. Mit solchen Aktionen bringt man vielleicht einige gegen sich auf, aber insgesamt bleibt die Leseweise in der Gesellschaft gleich.» Ausserdem werde dadurch auf das Problem aufmerksam gemacht.
Bei der Protestaktion betonten die Aktivistinnen und Aktivisten, dass es sich bei der Blockade um einen friedlichen Protest handelt. Dies sei wichtig: «Kommt es zu Beschädigungen, handelt es sich ein höheres Level von Eskalation.»
Dass der Protest am Dienstag eine Strasse blockiert und nicht etwa auf dem Bundesplatz stattgefunden habe, sei in gewisser Weise in der Tradition von Umweltorganisationen. «Protestbewegungen haben schon immer gezeigt, dass sie ein gutes Händchen haben, wie man in die Medien kommt. Eine Strassenblockade hat einen grösseren Effekt als ein Protest vor dem Bundeshaus», so Jans.
(fho/pfl)