Fischereiverband streitet mit Berner Wasserkraftwerken
Quelle: TeleBärn
Durch die hohen Temperaturen trocknen die Gewässer im Kanton Bern immer stärker aus und der Lebensraum für Fische wird knapp. Nun appelliert der Fischereiverband an die Wasserkraftwerke mit dem Argument: Diese würden den Fischen das ohnehin schon knappe Wasser streitig machen.
«Das Wasser, das eigentlich in einen Bach gehört, wird für die Wasserkraftnutzung abgezapft», erklärt David Bittner, Geschäftsleiter des Schweizerischen Fischereiverbandes. Übrig bleibt das sogenannte Rest-Wasser. Erst nachdem es für die Energieproduktion benutzt worden sei, komme das entnommene Wasser wieder in das ursprüngliche Gewässer zurück.
Wasserkraft spielt keine grosse Rolle
Im Gegensatz zur Trinkwassernutzung oder zur landwirtschaftlichen Bewässerung, spiele die Wasserkraft eher eine untergeordnete Rolle, entgegnet Claudia Minkowski, Leiterin Gewässer- und Bodenschutzlabor des Kantons. «Selbstverständlich ist es ein Eingriff in ein Gewässer, doch das Wasser wird nur kurzzeitig entnommen und dann dem System wieder zugeführt.»
Politik möchte mehr Wasser entnehmen
Die Politik möchte sogar mehr Wasser zur Stromproduktion aus Gewässern entnehmen. Für den Fischereiverband ist das unverständlich: «Die kleine Menge an Energie, die mit dem zusätzlichen Wasser produziert wird, steht in keinem Verhältnis zum ökologischen Schaden, der angerichtet wird», erklärt Bittner.
Bei Gewässern mit einem ganz tiefen Wasserstand stehen aktuell einige Wasserkraftwerke still. Davon nicht betroffen ist die BKW in Bern. «Bei den grossen Kraftwerken entlang der Aare gibt es gar kein Rest-Wasser und in den Gebirgsflüssen sind die Temperaturen nicht so hoch», sagt Mediensprecher René Lenzin.
Fakt ist allerdings: Heisse Sommer sind schlecht für die Fische und für die Stromproduktion aus Wasserkraft.