Bern

Krätze-Ausbreitung in der Schweiz: Bern ebenfalls betroffen

Hautkrankheit

Immer mehr Krätze-Fälle in der Schweiz – auch im Kanton Bern

18.04.2024, 15:36 Uhr
· Online seit 18.04.2024, 12:55 Uhr
Die Krätze breitet sich in der Schweiz wieder vermehrt aus – auch im Kanton Bern. Die Berner Gesundheitsdirektion bestätigt eine Zunahme der Krankheitsfälle in den letzten Monaten. Zu einem Ausbruch etwa in Kitas, wie in anderen Kantonen, sei es nicht gekommen.
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In den letzten Monaten meldeten verschiedene Institutionen Ausbrüche von Krätze. Bereits Anfang Jahr gab es in mehreren Bundesasylzentren Fälle der hochansteckenden Hautkrankheit. In Münsingen war zudem eine Kinderbetreuungsstätte betroffen, wie BärnToday im Februar berichtete.

Krätze wird durch eine Milbe ausgelöst, die sich unter der menschlichen Haut fortpflanzt und Kot ausscheidet, der sich entzündet und starken Juckreiz auslöst. Die Tamedia-Zeitungen schrieben über eine Häufung von Krätze-Ausbrüchen in mehreren Schweizer Kantonen. Alleine im Kanton Zürich seien fünf Kitas betroffen. Eine Zunahme von Krätze-Fällen stellte zuletzt auch die Berner Gesundheitsdirektion fest, wie Sprecher Gundekar Giebel bestätigt.

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Krätze nicht meldungspflichtig

Wie viele Fälle es bisher im Kanton Bern gab, kann die Gesundheitsdirektion nicht sagen. Krätze ist nach wie vor nicht meldepflichtig. Giebel sagt aber: «Wir werden vereinzelt kontaktiert. Auf diesen Kontaktaufnahmen basierend eine Schätzung der Fallzahlen abzugeben, ist unmöglich. Was aber daraus hervorgeht ist, dass die Fälle in den letzten Monaten zugenommen haben.»

Krätze sei sehr unangenehm, aber nicht per se gefährlich, führt Gundekar Giebel aus. Deshalb bestehe kein Grund zur Sorge. Eine Behandlung sei aber wichtig: «Krätze ist hochansteckend, über die Kleidung, über die Haut oder gemeinsam benutzte Möbel. Es ist schwierig, den Parasit loszuwerden.» Die Gesundheitsdirektion hat Empfehlungen zum Umgang mit Krätze auf einem Merkblatt festgehalten.

Eine grossflächige Ausbreitung in mehreren Kitas, wie im Kanton Zürich, wurde bisher in Bern nicht festgestellt. Laut dem Berner Schulamt gab es zuletzt 2023 einen Fall von Krätze bei einem Geschwister eines Kita-Kindes. Aktuell seien die städtischen Kitas frei von Krätze. Ebenso tönt es bei der Stiftung Kindertagesstätten Bern, die in Bern und Ostermundigen, mehrere Kitas betreibt.

Braucht es Massnahmen der Behörden?

Die Schweiz sei nicht das einzige betroffene Land. Krätze breite sich in ganz Europa wieder aus. Entweder durch Reisen oder die Migrationsbewegungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben. Deshalb sollte man sich Gedanken machen, wie man die Ausbreitung in Zukunft beobachten will, so Giebel. Das sei aber keine Aufgabe des Kantons Bern, sondern müsse auf nationaler Ebene gemacht werden.

Dies ist als Wink an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu verstehen. Wie «20 Minuten» berichtet, sieht dieses jedoch keinen grossen Handlungsbedarf. Man erarbeite derzeit nationale Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung von Krätze, die in den kommenden Wochen publiziert werden sollen. Neben Empfehlungen seien keine weiteren Schritte vorgesehen.

veröffentlicht: 18. April 2024 12:55
aktualisiert: 18. April 2024 15:36
Quelle: BärnToday

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