Prozess läuft

Angeklagter im Mordfall Gunten zeigt sich wenig therapiewillig

· Online seit 15.12.2023, 10:11 Uhr
Der Angeklagte im Tötungsdelikt von Gunten hat sich am Freitag vor Gericht wenig therapiewillig gezeigt. Befragt zum Tatgeschehen liess der Mann vieles offen.
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Ein Gutachten attestierte dem Mann eine Persönlichkeitsstörung und eine sadistische sexuelle Störung. Der Angeklagte sitzt im vorzeitigen Strafvollzug in der Strafanstalt Thorberg im Kanton Bern ein. Zur Diskussion steht unter anderem, ob er eine Therapie machen soll.

In der Strafanstalt pflege man untereinander ein gutes, offenes Verhältnis. Man spreche unter den Insassen häufig über die begangenen Delikte. «Wir verstehen uns», sagte der Angeklagte. Untereinander helfe man sich, den Alltag zu meistern.

Therapeuten zeigten zwar jeweils Verständnis, sie könnten aber nicht wirklich nachfühlen wie die Mitgefangenen. Ob eine Therapie Sinn mache, wisse er nicht, zuckte der Angeklagte mit den Schultern.

Bei der Befragung zum Tatgeschehen gab der Mann an, er sei mit dem späteren Opfer in den Wald gefahren. Dort seien sie aus dem Fahrzeug gestiegen, zuerst die Frau, dann er. Als er ausgestiegen sei, sei die Frau auf dem Boden gelegen.

Sie habe Blut am Kopf gehabt, und soweit er das sagen könne, nicht mehr gelebt. Er vermute, sie sei gestürzt. Dann sei er heim, habe «eine Krise geschoben» und sei dann mit dem Leichnam am Bord einfach durch die Gegend gefahren. Irgendwann sie er in Gunten am Thunersee gelandet.

Die Polizei fand die Leiche später mit Kabelbindern gefesselt an einen Baustellenklotz gebunden im See. Er könne sich nicht erklären, warum er sich so verhalten habe, sagte er.

(sda)

veröffentlicht: 15. Dezember 2023 10:11
aktualisiert: 15. Dezember 2023 10:11
Quelle: BärnToday

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