Berner Polizei deckt mutmasslichen Betrug bei Führerprüfungen auf

Rund 75 Personen sollen durch die Unterstützung der beiden Verdächtigten ihre Theorieprüfung bestanden haben, teilten die Berner Kantonspolizei und die regionale Staatsanwaltschaft Berner Oberland am Freitag mit. 32 dieser 75 Personen sind identifiziert worden.

Laut einer Mitteilung der Berner Kantonspolizei und der regionalen Staatsanwaltschaft Berner Oberland gibt es Hinweise auf rund 75 Personen, die durch die Unterstützung der beiden Verdächtigten ihre Theorieprüfung bestanden haben könnten.

Die Hauptverdächtigen, ein Deutscher und ein Syrer, sind vorläufig festgenommen worden und werden sich vor der Justiz zu verantworten haben. Die 32 Personen, die Hilfe erhalten haben sollen, wurden alle angezeigt.

In verschiedenen Kantonen aktiv

Die beiden Hauptverdächtigen sollen zwischen Juni 2021 und März 2023 in den Kantonen Bern, Aargau, Basel-Stadt und Basel-Land, Luzern, Schaffhausen, Solothurn und Waadt ihre Leistungen gegen Bezahlung angeboten haben. Aus diesen Kantonen kommen die 32 Prüflinge, wie die Berner Kantonspolizei auf Anfrage ergänzte.

Die beiden Hauptverdächtigen werden sich unter anderem wegen Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz sowie wegen Mittäterschaft beim Erschleichen von falschen Beurkundungen vor der Justiz verantworten müssen. Die 32 Prüflinge werden des Erschleichens von falschen Beurkundungen verdächtigt.

Anfang 2023 erhielt die Polizei Hinweise auf die mutmasslichen Schummeleien. Im März nahm sie in Thun den 34-jährigen Deutschen fest. Im Rahmen der Ermittlungen stellte sie mehrere technische Geräte sicher. Bei den Auswertungen dieser Geräte stiessen die Ermittler auf Hinweise zu rund 75 Personen, die von der Hilfe profitiert haben könnten.

Bei den Einvernahmen der verdächtigten Personen ergaben sich Hinweise auf einen zweiten Haupttatverdächtigen, der zusammen mit dem 34-Jährigen Deutschen Leute bei der Theorieprüfung unterstützt haben soll. Der 35-jährige Syrer wurde im Juni 2023 in Stettlen BE angehalten.

Wie eine Mediensprecherin der Berner Kantonspolizei weiter sagte, soll für die technische Hilfe bei der Führerprüfung in der Regel zwischen 1500 und 2000 Franken bezahlt worden sein. Diese technische Hilfe bestand aus Ohrmikrofonen, Knopfkameras und Mobiltelefonen.

(sda/lae)