Durchschlag RBS-Bahnhof

Bundesrat Rösti: «Es ist bewegend, die Freude der Mineure zu sehen»

23.06.2023, 17:09 Uhr
· Online seit 23.06.2023, 13:13 Uhr
Ein wichtiger Meilenstein ist beim Umbau des Bahnhofs Bern erreicht. Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) schaffte am Freitag kurz nach 11 Uhr den Durchschlag zwischen dem Zufahrtstunnel und dem künftigen Tiefbahnhof.

Quelle: RBS AG / BärnToday / Warner Nattiel / Carolina Estibeira

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Die Minuere waren sichtlich stolz und hatten Freude, dass der Durchschlag gelang. Für sie war es ein emotionaler Moment, der auch gefeiert wurde.

Der neue Tunnel, welcher zum neuen Tiefbahnhof führt, ist knapp einen Kilometer lang, wie der RBS am Freitag mitteilte. Er zweigt aus dem bestehenden Schanzentunnel ab und führt in den neuen RBS-Tiefbahnhof. Dieser besteht aus zwei Hallen mit je zwei Gleisen und befindet sich knapp 20 Meter unter den SBB-Gleisen.

Die Freude bei Gesamtprojektleiter Adrian Wildbolz ist riesig. Alle Abschnitte seien nun durchgehend miteinander verbunden. «Dass wir nach sechs Jahren Arbeit den Durchschlag hinter uns gebracht zu haben, ist ein wunderbares Gefühl.» Geologische Schwierigkeiten oder Altlasten, die in dieser Bauphase teilweise auftraten, hätten überwunden werden können. Aus dem entstandenen Loch werde nun ein Eisenbahntunnel und ein Bahnhof entstehen. «Wir schauen sehr optimistisch auf die kommenden Arbeiten», so Wildbolz.

Bundesrat Rösti: «Man darf nicht vergessen, welche Leistung hier erbracht worden ist»

Der Durchschlag erfolgte in Anwesenheit von Verkehrsminister Albert Rösti (SVP). Er habe grossen Respekt vor den Mineuren, welche den Bau bewältigt haben, sagte er. «Es ist bewegend, die Freude der Mineure zu sehen», sagte der Bundesrat. «Nur als der Bagger den Durchschlag gemacht hat, konnte man erahnen, in welch harten Bedingungen sie arbeiten – und das in der heutigen, modernen Zeit.» Man dürfe nicht vergessen, welche Leistung hier erbracht worden sei. Der Bahnhof Bern habe eine wichtige Brückenfunktion zwischen der Deutschschweiz und der Romandie sowie zwischen dem urbanen Raum und den ländlichen Regionen.

Auch Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, freut sich. «Für die Stadt ist es ganz wichtig, draussen eine gute Lösung parat zu haben, wenn der Bahnhof fertig ist – sei es beim Hauptbahnhof, beim Hirschengraben oder bei der Welle 7. Leute, die den Bahnhof verlassen, müssen sicher über die Strasse zum ÖV gebracht werden können.» Die Stadt Bern habe sehr viele Pendlerinnen und Pendler. «Wir sind sehr froh, wenn diese mit dem ÖV ‹schlank› an ihren Arbeitsplatz gelangen.»

Verkehrsdirektor Neuhaus: «Der heutige Tag ist ein Meilenstein»

Von einem «Jahrhundertbauwerk» spricht der Berner Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus. «Mit dem Loch sind wir nun einen Schritt weitergekommen, um den neuen RBS-Bahnhof zu realisieren und den Bahnhof Bern zu modernisieren», sagt er. Wenn man die Leute zur ÖV-Nutzung bringen wolle, brauche es entsprechende Infrastruktur. «Für den Wirtschaftskanton, für den Kanton Bern und für den ÖV ist der heutige Tag ein Meilenstein.»

Mit der neuen Bahnhofshalle und den um zwölf Meter breiteren Perrons werde die Kapazität erweitert, war der Mitteilung von RBS zu entnehmen. Der bestehende Untergrundbahnhof stammt aus den Sechzigerjahren und wurde für rund 16'000 Fahrgäste pro Tag konzipiert. Heute benutzen täglich rund 60'000 Passagiere den viergleisigen Bahnhof.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich voraussichtlich auf 730 Millionen Franken. Der neue RBS-Bahnhof soll im Jahr 2029 eröffnet werden. Der RBS ist im Berner S-Bahn-Verkehr tätig und betreibt unter anderem die Linie zwischen Bern und Solothurn.

(sda/lae)

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veröffentlicht: 23. Juni 2023 13:13
aktualisiert: 23. Juni 2023 17:09
Quelle: BärnToday

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