Das sagen Berner SVP-Konkurrenten zur Wahl von Albert Rösti
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Jürg Grossen, GLP-Präsident, Nationalrat Kanton Bern
«Das Denken unserer Region verbindet uns», sagt GLP-Präsident Jürg Grossen, der ebenfalls aus dem Berner Oberland stammt. «Ich hoffe, dass Herr Rösti bei allen politischen Differenzen Bereitschaft zeigt, auf das Kollegialsystem einzusteigen und dem Bundesrat und dem Land guttut.»
«Es ist wichtig, dass in der Landesregierung die besten Leute vertreten sind. Die Region und die Herkunft spielen eher eine untergeordnete Rolle», meint er. «Es geht nicht darum, den Zürcherinnen und Zürcher eins auszuwischen. Ich wünsche mir für den Kanton Zürich, dass sie bald auch wieder einen Bundesrat stellen.»
Ursula Zybach, Grossrätin SP Kanton Bern
«Ich freue mich sehr, dass Albert Rösti gewählt wurde», sagt SP-Grossrätin Ursula Zybach aus Spiez. Damit gebe es wieder jemand Jüngeres von der SVP in der nationalen Exekutive.
Zybach und Rösti kennen sich auch persönlich. «Wir durften an der ETH Zürich die gleichen Gänge teilen – er studierte Agronomie, ich Lebensmittelwissenschaften. Ich freue mich, dass mit Albert Rösti ein Naturwissenschaftler im Bundesrat vertreten ist und hoffe, dass er insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel die naturwissenschaftliche Haltung einbringen kann. Die Parteizugehörigkeit sollte dabei keine grosse Rolle spielen, findet Zybach. «Man muss in der Exekutive das Parteibüechli weglegen können und auf Fakten basiert Politik machen – das erhoffe ich mir von Albert Rösti.»
Natalie Imboden, Nationalrätin Grüne Bern
Mit Ausnahme der Grünen hatten alle Bundeshausfraktionen das von der SVP vorgeschlagene Zweierticket mit Rösti und Hans-Ueli Vogt unterstützt. Entsprechend ist bei den Grünen keine grosse Freude über Röstis Wahl zu verspüren. «Ein SVPler hat ein SVPler ersetzt – das ist keine Verbesserung gerade aus klimatischer Sicht», sagt die Berner Grünen-Nationalrätin Natalie Imboden.
«Herr Rösti bringt mit seiner Verbandelung mit der Öl- und Auto-Lobby das Gegenteil, was das Land braucht – nämlich Menschen, die sich für den Klimaschutz einschätzen», sagt sie. Von seinem naturwissenschaftlichen Hintergrund habe sie bislang noch nichts bemerkt. «Ich hoffe, dass sich das mit seiner Wahl zum Bundesrat ändert.»